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Hessische Blutzeugen der NS-Zeit dem Vergessen entreißen


07.05.10

Hessische Blutzeugen der NS-Zeit dem Vergessen entreißen

Vortrag von Prälat Prof. Dr. Helmut Moll in der Diözese Limburg am 8. Mai, 16.15 Uhr

(MEDRUM) Der Kölner Prälat und Stephanuspreisträger Helmut Moll kennt sich wie kaum ein anderer in der Geschichte des Martyriums von Zeugen für Christus aus. Er wird am 8. Mai zum Thema "Hessische Blutzeugen der NS-Zeit dem Vergessen entreißen" im Gemeindehaus St. Marien in Bad Homburg vortragen.

Im VordergImagerund seines Vortrages stehen Personen, über die in "Zeugen für Christus" (4. Aufl. 2006) nachgelesen werden kann. Es sind mit der Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt verbundene Jesuiten und Studenten, vor allem P. Alfred Delp und P. Werner Barkholt (+ 1942 KZ Dachau), aber auch die "Märtyrer der Lübecker Christenheit", deren Seligsprechungsverfahren vor dem Abschluß steht, schließlich Kurt Mathias von Leers, der als Theologiestudent verhaftet und in das KZ gesteckt wurde und an deren Folgen gestorben ist. Es folgen die mit Wiesbaden und Frankfurt verbundenen Pallottinerbrüder Franz Xaver Maier und Eduard Ossowski. Unter den Laien folgen u.a. der Kaufmann Hubert Timmer aus Butzbach, der im Frankfurter Gestapogefängnis umgekommen ist, der Mainzer Emil Darapsky, der in Frankfurt studiert hat, die Jüdin Luise Löwenfels, die 1935 als Kinderfräulein in Frankfurt tätig war, später konvertierte und zu den Dernbacher Schwestern ging, 1942 aber im KZ Auschwitz vergast wurde.

Der Vortrag beginnt um 16.15 Uhr. Zuvor wird Prälat Moll um 15.30 Uhr eine feierliche Vesper in der Pfarrkirche mit sakramentalem Segen leiten.

Prälat Helmut Moll erhielt 2008 den Stephanus-Preis. Damit wurde die Arbeit für das Werk „Das Deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts“ gewürdigt, das Professor Dr. Helmut Moll im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz herausgegeben hat.

Prälat Prof. Dr. Helmut Moll, geb. 1944, studierte Katholische Theologie und Geschichte. Nach seiner Promotion 1973 bei Prof. Dr. Joseph Ratzinger in Regensburg wurde er 1976 zum Preister geweiht und stand von 1984 bis 1995 im Dienst der Römischen Kurie, ab 1993 zusätzlich als Konsultor an der römischen Kongregation für die Selig- und Heiligsprechtungsverfahren. 1996 wurde ihm die Aufgabe des Beauftragten der Deutschen Bischofskonferenz für das Martyrologium des 20. Jahrhunderts übertragen. Seit 1998 ist er Beauftragter für Selig- und Heiligsprechungsverfahren im Erzbistum Köln und seit 2004 Lehrbeauftragter an der Wissenschaftlichen Hochschule Weilheim.

Veranstalter der jetzigen Vortragsveranstaltung ist die Aktionsgemeinschaft katholischer Laien und Priester in der Diözese Limburg, die in das Gemeindehaus St. Marien in Bad Homburg in der Dorotheenstr. 19 einlädt. Verantwortlich ist OStR Karl Nebel (Tel. 06172 / 72 181).


MEDRUM -> Stephanus-Preis an Prälat Helmut Moll verliehen

MEDRUM -> Stephanus-Preis für das „Deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts"