22.04.10
Zollitsch: Bischof Mixa will einen Neuanfang ermöglichen
Bischofskonferenz bedauert Verlust und zollt Walter Mixa Respekt und Anerkennung
(MEDRUM) Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, hat heute in Bonn vor der Presse eine Erklärung zum Rücktrittsangebot des Bischofs von Augsburg, Dr. Walter Mixa, abgegeben.
In der Erklärung von Erzbischof Zollitsch heißt es:
"Bischof Dr. Walter Mixa hat dem Heiligen Vater den Verzicht auf das Amt des Bischofs von Augsburg und des Militärbischofs der Bundesrepublik Deutschland angeboten. Dieser schwere Schritt verdient Respekt. Durch ihn will der Bischof der Kirche von Augsburg einen Neuanfang ermöglichen. Die Deutsche Bischofkonferenz anerkennt die Entscheidung des Augsburger Bischofs. Wir haben unserem Mitbruder viel zu verdanken: Sowohl in seiner Zeit als Bischof von Eichstätt (1996 - 2005) als auch seit 2005 als Bischof von Augsburg.
Als Mitglied der Pastoralkommission, als stellvertretender Vorsitzender der Liturgiekommission und als Mitglied der Kommission für Ehe und Familie hat Bischof Walter Mixa unserer Arbeit vielfältige Impulse gegeben. Eine besondere Anerkennung verdient sein sehr engagierter Einsatz als katholischer Militärbischof der Deutschen Bundeswehr.
Persönlich hatte ich Bischof Dr. Mixa, zusammen mit dem zuständigen Metropoliten, Erzbischof Dr. Reinhard Marx, zu bedenken gegeben, ob er nicht durch eine Zeit geistlicher Einkehr in der schwierigen Situation im Bistum Augsburg eine Atmosphäre größerer Sachlichkeit schaffen und neue Kräfte sammeln könne. Die jetzige Entscheidung von Bischof Mixa bedeutet einen Verlust für unsere Bischofskonferenz."#
Der Sprecher der ChristSozialen Katholiken, Thomas Goppel, äußerte ebenfalls seinen Respekt vor Bischof Mixa. Der Bischof habe eine Entscheidung getroffen, spät, aber nicht zu spät, die man sehr wohl anerkennend in die Tat umsetzen könne, nämlich dafür zu sorgen, daß die Diözese eine neue Besetzung und einen Neuanfang erfahre, so Goppel im Morgenmagazin des ZDF.
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Leserbriefe
endlich die Opfer in den Blick nehmen
In der Erklärung von Erzbischof Zollitsch wird die Lebensleistung von Bischof Mixa erwähnt, ganz sicher hat Bischof Mixa auch wertvolle Impulse geben können - es werden aber erneut die Opfer und die Verletzungen von Gläubigen mit keinem Wort erwähnt. Warum nicht? So entsteht erneut neue Verletzung... - Jesu Sprache und Beispiel ist und bleibt für mich anders. Jesus lässt sich gerne einladen, setzt sich auch an die Tische der kleinen Leute, macht sich zum Anwalt für die Kranken, die Sprachlosen, die Gefangenen, die Hungernden, er nimmt die Kinder auf den Arm, hat einen Blick für die Menschen am Rande. Und er scheut sich nicht, jene zu kritisieren, die (wie auch immer) lieblos handeln. - Ich möchte die Hoffnung nicht aufgeben, dass die Kirche sich endlich wieder stärker und eindeutiger auf Jesu Botschaft und Beispiel besinnt. - Für mich persönlich ist meine Arbeit mit Menschen mit Behinderungen ohne die tägliche Rückbesinnung auf Jesu Beispiel undenkbar und an so manchem Tag ein wertvolles Korrektiv. Und wenn ich spüre, da stosse ich an meine Grenzen, da bin ich vielleicht weil ungeduldig lieblos, da ist umgehend Umkehr notwendig.