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Vorsicht bei Kritik an Politikern wegen Loveparade-Aktionen


17.04.10

Vorsicht bei Kritik an Politikern wegen Loveparade-Aktionen

(MEDRUM) Kritische Äußerungen an Politkern wegen ihrer Förderung bestimmter sexueller Aktionsveranstaltungen können teuer zu stehen kommen. Vor zwei Jahren mußte ein Rentner deswegen 450 Euro Strafe zahlen.

Immer wieder kommt es vor, daß Bürger Grund sehen, Verhalten zu kritisieren, das einen Umgang mit der Sexualität betrifft, den sie als obszön empfinden. So ging es auch einem Rentner, der daran Anstoß nahm, daß auf der Loveparade Männer mit heruntergezogenen Hosen posierten. Ihm wurde zum Verhängnis, daß er seine Kritik bei Volker Beck in einem Brief loswurde.

Volker Beck fuhr selbst auf dem Wagen mit, auf dem die Hosen heruntergelassen wurden. Das fand der Renter anstößig. Er solle sich lieber um Probleme wie die Arbeitslosigkeit kümmern und sich weniger mit „sexuell abartigen Problemen" beschäftigen, schrieb der Rentner aus dem Kreis Ahrweiler laut FOCUS an den Politiker der Grünen. In seinem Brief soll der Rentner hinzugefügt haben: „Sie sollten mal den Hintern voll bekommen."

Der Grünen-Politiker leitete den Brief an die Staatsanwaltschaft weiter und erstattete Anzeige. Volker Beck soll dem Zeitbericht zufolge nach einer schriftlichen Entschuldigung des Rentners und gegen die Zahlung eines Bußgelds einer Einstellung des Verfahrens zugestimmt haben. Seine Unvorsichtigkeit kostete den Rentner den stolzen Betrag von 450 Euro.

Wie Volker Beck engagieren sich auch die Mitglieder des Bundeskabinetts Guido Westerwelle (FDP) und Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) für Aktionsveranstaltungen von Lesben und Schwulen. Sie haben die Schirmherrschaft über die Gay-Games-Cologne (Westerwelle) und des „Christopher Street Day" in Stuttgart (Leutheusser-Schnarrenberger) übernommen. Bei Kritik an diesen Engagements  scheint es empfehlenswert, die Erfahrungen zu bedenken, die der Rentner mit Volker Beck machen musste. Was vor noch nicht allzu langer Zeit als obszön und Erregung öffentlichen Ärgernisses galt, wird heutzutage als fördernswert betrachtet und Kritik an diesem Geschehen kann als beleidigend geahndet werden. Dies kann teuer zu stehen kommen, wie Volker Beck mit Hilfe der Strafverfolgungsbehörden demonstriert hat.

11.07.08 FOCUS Beleidigung von Volker Beck kostet Rentner 450 Euro