Mitte März, als die Meldungen aus der Odenwaldschule sich überschlugen, beschloss die Leitung des Birklehofs, in die Offensive zu gehen. Ohne konkrete Hinweise auf Verfehlungen früherer Mitarbeiter zu haben, setzte das Elite-Internat im Schwarzwald einen Brief an alle aktuellen und früheren Schüler auf. Zugleich engagierte die Schule eine Freiburger Anwältin - für alle Fälle. Es war, wie sich nun herausstellt, eine weise Entscheidung. Denn auch im idyllischen Birklehof gibt es Hinweise auf sexuellen Missbrauch von Schülern. Nach der Odenwaldschule und Schloss Salem gerät damit die nächste Vorzeige-Einrichtung der Reformpädagogik in Erklärungszwang.