06.04.08
Syphilisfälle seit dem Jahr 2001 nahezu verdoppelt
Die Zahl der Syphilis-Infektionen hat sich in Deutschland seit dem Jahr 2001 nahezu verdoppelt. Wurden zu Beginn der Meldepflicht 2001 zunächst 1697 Fälle der Geschlechtskrankheit registriert, waren es 2006 3147 Fälle. Das Berliner Robert Koch-Institut (RKI) führt hierüber Statistik und bestätigte in seinem letzten Bulletin vom 28.03.08 erneut, das die Syphilisinzidenz in Deutschland seit einigen Jahren wieder ansteigt.
Ursachen für den Anstieg sind unter anderem eine größere Sorglosigkeit und häufigerer Partnerwechsel in der Schwulenszene. Meist sind Männer betroffen (73 Prozent aller Syphilis-Infektionen), die ungeschützten Sex mit Männern haben. Das Ansteckungsrisiko liege im Homosexuellen-Milieu 200 bis 300 Mal höher als bei heterosexuellen Kontakten, wie das Institut ermittelt hat. Weitere Risikogruppen sind da Prostituierten- und Drogenbeschaffungsmilieu oder auch Besuchern von Swingerclubs. Ein Teil der Infizierten stammt aus Osteuropa, wo die Krankheit in weitaus größerem Maße verbreitet ist. Außerhalb der der Schwulen- und Sexarbeiterszene stecken vor allem bisexuelle Männer Frauen mit Syphilis an.
Unbehandelt führt Syphilis im Frühstadium zu Hautgeschwüren, im Spätstadium kann die Krankheit unter anderem eine Hirnhautentzündung und Demenz auslösen. Bei einer akuten Syphilis können auch Aidsviren (HIV) leichter übertragen werden.