Eva Herman eine "moralinsaure Märtyrerin" ?

17.06.09

Eva Herman eine "moralinsaure Märtyrerin"?

WELT ONLINE berichtet über Pressekonferenz von Eva Herman zum Comeback-Versuch im Internet-TV

(MEDRUM) Im Artikel "Das moralinsaure Comeback" von Antje Hildebrandt vom 16.06.09 berichtet WELT ONLINE über die gestrige Pressekonferenz der ehemaligen Nachrichtensprecherin Eva Herman in Berlin. Aus dem Munde einer dreifach geschiedenen Karrierefrau klinge "bizarr", was Eva Herman verkünde, heißt es im Artikel.

Antje Hildebrandt hinterfragt den neuerlichen TV-Auftritt von Eva Hermann mit kritisch-zweifelnden Tönen. Eva Herman sei jetzt "angeblich" also genau dort angekommen, wo sie schon immer hinwollte, so Hildebrandt. Es könne natürlich auch sein, dass das neue Leben am Herd für sie die Hölle sei, und dass sie schon deshalb „Hurra!“ gerufen habe, als ihr der Verein Familie Direkt e.V. angeboten habe, im Internet wöchentlich eine Talkshow zu moderieren, zweifelt Hildebrandt am neuen Auftritt und bezeichnet die  Rolle, in die Herman geschlüpft sei, als die einer "moralinsauren Märtyrerin", die ihr nicht besonders gut stehe. Der Komiker Karl Dall habe sich in ihrer Talkshow dafür rechtfertigen müssen, warum er die Schule ohne Abschluss verlassen habe.

Eva Herman begründet die Kehrtwende in ihrem Leben der Welt zufolge mit Hormonausschüttungen, die sie während ihrer Schwangerschaft erlebt habe. Die Hormone hätten aus ihr einen anderen Menschen gemacht, so die WELT, und zitiert Eva Herman mit den Worten: „Ich merkte, dass mir ein anderer Kopf wuchs.“

Hildebrandt ist von der radikalen Kehrtwende noch nicht ganz überzeugt. Wer sie von früher kenne, könne das kaum glauben, zweifelt sie und meint, sicherheitshalber habe Eva Herman auf ihre Homepage eine Liste mit TV-Veranstaltungen als Referenz für eine mögliche Rückkehr ins TV-Show-Geschäft gestellt, da man ja nie wissen könne. So mündet denn der Artikel von Hildebrandt in die unbeantwortete Frage: "Hat sie der Glamour– und Glitzerwelt tatsächlich schon bye-bye gesagt, wie sie jetzt in Berlin beteuert?"

Der WELT-Artikel konzentriert sich ganz auf die Person Eva Hermans. Auf Familienthemen, die Eva Herman für familyfair präsentieren soll, geht der Artikel nicht ein.

Eva Hermans TV-Karriere nahm ein vorläufiges Ende, als sie wegen ihrer Äußerungen über die Abschaffung familiärer Werte in die Kritik geriet. Bei einer Buchpräsentation erklärte sie 2007: „Und wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder wertschätzen lernen, das leider ja mit dem Nationalsozialismus und der darauf folgenden 68er-Bewegung abgeschafft wurde. Mit den 68ern wurde damals praktisch alles das, was wir an Werten hatten, es war 'ne grausame Zeit, das war ein völlig durchgeknallter, hochgefährlicher Politiker, der das deutsche Volk ins Verderben geführt hat, das wissen wir alle, aber es ist damals eben auch das, was gut war, und das sind Werte, das sind Kinder, das sind Mütter, das sind Familien, das ist Zusammenhalt – das wurde abgeschafft. Es durfte nicht mehr stehen bleiben."

Auch der "Stern" berichtet über die Pressekonferenz und die Rückkehr von Eva Herman. Eva Herman sei wieder zurück "im Geschäft", allerdings nicht im Big Business, so der Stern. Eine erste Kostprobe gebe es seit vergangener Woche zu sehen. Doch statt mit "knallharten Thesen" zu Familienfragen werbe Karl Dall dort für sein Buch. Im Interview mit dem Buchautor Carlos A. Gebauer wirke Eva Herman mit dem Thema Wirtschaft und Kapitalismus vollkommen überfordert. Ganz selten gehe Herman, die früher vor einem Millionen-Publikum Live-Sendungen moderiert habe, auf eine Antwort ein. Die vorbereiteten Fragen könne jeder verlesen, schreibt der Stern.

WELT-Artikel -> Das moralinsaure Comeback der Eva Herman

Stern-Artikel -> Eva Hermans müdes Comeback