06.05.09
Das Denkgefängnis "DDR" eines Volker Beck
Die Leserreaktion eines Bürgers aus der ehemaligen DDR
(MEDRUM) Über die Äußerungen des Bundestagsabgeordneten Volker Beck von Bündnis 90 / Die Grünen zum Marburger Kongreß zeigt sich ein MEDRUM-Leser besorgt. Als Bürger der ehemaligen DDR glaubte er, mit dem Mauerfall sei Meinungsfreiheit eingekehrt und die Zeit der Denkverbote vorbei.
Die Zuschrift dieses Bürgers:
"In diesem Jahr feiern wir in Mitteldeutschland recht ausgiebig "20 Jahre Mauerfall". Das Hauptgut, was mir die Wende gebracht hat, ist die Meinungsfreiheit. Sie zählt für mich weit vor allen anderen Annehmlichkeiten zur wichtigsten Errungenschaft der Friedlichen Revolution.
Mir läuft ein Schauer über den Rücken, wenn nun Jahr für Jahr (Voriges Jahr: Christival-Diskussion) immer deutlichere Denk- und Redeverbote ausgesprochen werden und Kommunen oder Länder aufgefordert werden, etwa durch Raumsperren eine Zensur von Meinungen vorzunehmen. Das ist wirklich schaurig ähnlich der DDR.
Können Herr Beck und andere das Denkgefängnis "DDR" nicht nachempfinden, daß sie jetzt in ähnliche Richtung gehen? Was ist aus der Bürgerbewegung der DDR geworden, die sich für das hohe Gut der Freiheit eingesetzt hat? Schade, daß sich nun wieder Denkkorsette aufbauen, die einen konstruktiven Dialog der Gedanken nicht zulassen."
Der Name des Absenders ist der Redaktion bekannt.
Die Redaktion, 07.05.09
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Anmerkung der Redaktion:
Auch DIE LINKE Marburg-Biedenkopf gehört zu den Gruppen, die das Marburger Aktionsbündnis gegen den Kongreß "Psychotherapie und Seelsorge" unterstützen. Die Partei DIE LINKE ist aus der ehemaligen PDS und der WASG hervorgegangen. Die PDS ist die direkte Nachfolgepartei der ehemaligen SED, der ehemaligen Sozialistischen Einheitspartei der DDR. Die SED hatte sich 1990 in PDS umbenannt.