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"Keiner hat das Recht, Homosexuellen vorzuschreiben, daß sie ihren Lebensstil nicht ändern dürfen."

27.04.09

"Keiner hat das Recht, Homosexuellen vorzuschreiben, daß sie ihren Lebensstil nicht ändern dürfen."

Dr. Nicolosi von der National Association for Research and Therapy of Homosexuality im Gespräch mit BBC

(MEDRUM) Der amerikanische Psychologe Dr. Nicolosi und Präsident der National Association for Research and Therapy of Homosexuality (NARTH) erklärte am 24.04.09 in der BBC in London, dass keiner das Recht habe, homosexuellen Menschen vorschreiben zu wollen, ihren Lebensstil nicht verändern zu dürfen.

Anlaß für das Interview war eine Konferenz der kirchlichen Gruppierung "Anglican Mainstream", die am 24. und 25.04.2009 eine zweitägige Konfernz in London abhielt. Joseph Nicolosi, der auch eine Klinik in Encino (US-Bundesstaat Kalifornien) leitet, trat dort als Vortragender auf.

Über die Konferenz wurde mit kritischen Begleitstimmen der American Psychiatric Association (APA) und des Royal College of Psychiatrists (RCP) in den Medien berichtet. Das RCP kritisiert, dass NARTH homosexuellen Menschen therapeutische Hilfe anbietet, damit sie ihren Lebensstil verändern können. Für die Wirksamkeit solcher Therapien gebe es keine Nachweise, es gebe aber Belege dafür, dass bei solchen Therapien erhebliche Belastungen wahrscheinlich seien, so das RCP.

ImageNicolosi (Bild links) widersprach diesen Argumenten, die von der BBC im Interview verstärkt wurden, ganz entschieden: "Diese Behauptung ist falsch. Seit mehr als 30 Jahren wird intensiv danach geforscht, ob Homosexualität angeboren und vererbt ist, aber ein solches Gen ist bislang nicht gefunden worden. Deshalb kann man davon ausgehen, dass die Homosexualität durch Umweltfaktoren beeinflußt und entwicklungsbedingt und damit auch veränderbar ist. Es gibt eine große Zahl von Menschen, die ihren homosexuellen Lebensstil verändert haben. Darunter sind viele, die dies ohne therapeutische Hilfe getan haben, und solche, die therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen."

Nicolosi wurde entgegengehalten, dass Homosexuelle eine Veränderung lediglich wegen des äußeren Druckes, unter dem sie oft leben, anstreben würden. Diesen Einwand ließ Nicolosi nicht als Argument gegen eine Therapie gelten. Er hielt dem entgegen: "Es ist sehr leicht zu sagen, sie wollen sich nur ändern, weil sie unter gesellschaftlichem Druck stehen. Wir können doch deswegen eine Person und ihren Wunsch nicht ignorieren, ihre Homosexualität zu verändern. Da kommt jemand und sagt, ich möchte meinen Lebensstil verändern. Ich lebe jetzt und will nicht fünfzig Jahre warten. Was wollen Sie dem Mann sagen? Wollen Sie ihn wegschicken? Wir haben diesen Wunsch zu respektieren, wenn er das will. Es ist doch nicht unser Recht ihm zu sagen, daß er seinen Lebensstil nicht verändern darf."

Nicolosi betonte ebenso, dass ein Hilfesuchender für eine Therapie und Veränderung hoch motiviert sein muß. "Diese Motivation muß von ihm selbst kommen, äußerer Druck, etwa von einer Kirche, ist keine Motivationsgrundlage. Aber wenn jemand eine andere persönliche Lebensvorstellung hat, weil er eine Frau heiraten möchte und mit ihr Kinder haben will, und wenn dies sein sehnlicher Wunsch ist, dann ist auch die Motivation gegeben, die eine erfolgreiche Therapie möglich macht. Diese Motivation kann ihm nicht eingeredet werden. Wir können ihm dann aber unsere Hilfe anbieten, um seinen Wunsch zu erfüllen", erklärte Nicolosi.

BBC NEWS -> Video Interview mit Dr. Nicolosi