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Menschen heilen und nicht selektieren


02.04.09

Menschen heilen und nicht selektieren

Christdemokraten für das Leben wenden sich gegen  Forderung in EU zur Selektion von kranken Embryonen

(MEDRUM) Die Bundesvorsitzende der Christdemokraten für das Leben (CDL), Mechthild Löhr, fordert Protest gegen den Beschluss des Gesundheitsauschusses des Europaparlaments vom 31.3.2009 zur Selektion und "Ausmerzung" von Embryonen.

Löhr erklärte dazu:

"Kurz vor den Europawahlen am 7. Juni, in der sich 736 europäische (davon 99 deutsche) EU-Abgeordnete bei den Bürgern um Unterstützung und Wahl bewerben, verstehen es die Parlamentarier, dem "Europafrust" christlicher Wähler durch bioethisch gefährliche Entscheidungen wieder einmal neue Nahrung zu geben.

Gegen die Stimmen der Abgeordneten von CDU/CSU beschloß eine Mehrheit im zuständigen "Ausschuß für Volksgesundheit", daß die Mitgliedsländer zukünftig Forschungen und Bemühungen unterstützen sollten, "um seltene Erbkrankheiten zu verhindern, die schließlich zur Ausmerzung (eradication) dieser seltenen Krankheiten führen werden." Dies solle zum einen "durch genetische Beratung der als Überträger der Krankheit fungierenden Eltern" geschehen, zum anderen gegebenenfalls und "stets auf Freiwilligkeit beruhend - durch die Auswahl gesunder Embryos vor der Implantation". Völlig unverhohlen wird hier vom Ausschuß für die Selektion von Embryonen durch die Ausweitung der Präimplantationsdiagnostik (PID) geworben. Dies widerspricht nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen EU-Staaten dem geltenden Recht.

Die EU-Parlamentarier schätzen, daß an diesen (vermutlich) mehrheitlich genetisch bedingten, seltenen Erkrankungen 6% bis 8% der EU-Bevölkerung leiden. Dies betreffe dann EU-weit 27 bis 36 Millionen Menschen. Ausdrücklich befürworten die Abgeordneten mehrheitlich, daß diese genetisch bedingten Krankheitsbilder durch eine entsprechend frühe Diagnostik selektiert und damit "vermeidbar" gemacht werden sollen. Diese Parlamentarier ignorieren dabei vollkommen, daß nicht etwa eine Krankheit, sondern jeweils ein ungeborener Mensch durch Tötung selektiert und "ausgemerzt" wird.

Dies offenbart in erschreckender Weise, daß der Lebensschutz generell, jedoch insbesondere der Schutz möglicher Kranker und Behinderter, beim Europäischen Parlament denkbar schlecht aufgehoben ist. Wenn die Lebensrechte Ungeborener auf diese Weise europaweit relativiert und einer gesundheitsökonomischen Bewertung unterworfen werden, ist dies die denkbar schlechteste "Werbung", die Parlamentarier vor der Europawahl für sich machen können."

CDL ist eine Lebensrechtsinitiative innerhalb der CDU/CSU und Mitglied im Bundesverband Lebensrecht (BVL).

Weitere Information - Internet: www.cdl-online.de