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Sollen Christen im Irak bleiben?


10.12.08

Sollen Christen im Irak bleiben?

(MEDRUM) Die Lage der Christen im Irak und wie sich Christen nach Auffassung des Islamwissenschaftlers Prof. Dr. Udo Steinbach einem Bericht des Münchner Sonntagsblattes zufolge verhalten sollen, hat Andreas Späth, erster Vorsitzender der "Kirchlichen Sammlung um Bibel und Bekenntnis in Bayern" (KSBB), sprichwörtlich auf die Palme gebracht. Nicht weniger irritiert hat ihn die Position des Vertreters der Israelitischen Kultusgemeinden, Dr. Josef Schuster, der sich dagegen ausgesprochen haben soll, dass der CVJM "messianischen Juden" Räume zum Gebet zur Verfügung gestellt hat.

ImageAndreas Späth (Bild links) reagierte prompt in einem Brief an den Chefredakteur der Zeitung, Helmut Frank, anläßlich der Berichterstattung des Münchner Sonntagsblattes über eine Veranstaltung mit Udo Steinbach unter der Überschrift "Christen müssen im Irak bleiben" und einem Bericht über die evangelische Landessynode der bayerischen Protestanten. Späth bezieht darin eine klare Gegenpostition zu den Auffassungen von Udo Steinbach und Dr. Schuster. Sein Brief im Wortlaut:

"Die aktuelle Berichterstattung legt nahe, dass manchem die Errungenschaften von Religions- und Meinungsfreiheit eher fremd denn geläufig sind. Erschütternd war für mich die Ansicht des Islamwissenschaftlers Udo Steinbach, man solle Christen aus dem Irak nicht aufnehmen, weil sie zum Aufbau ihres Landes gebraucht würden. Allein diese Aussage ist schon menschenverachtend angesichts der Sicherheitslage der Christen in weiten Teilen des Irak.

Was aus der Meldung nicht hervorging, war die allerdings noch viel empörendere Aussage Steinbachs, die Christen "müssen im Land bleiben, aber sie dürfen auf keinen Fall missionieren." Es kann doch nicht ernsthaft gefordert werden, Menschen müssten unter Gefahr für Leib und Leben am Aufbau eines Staates mitwirken, der ihre elementarsten Grundrechte mit Füßen tritt.

Religionsfreiheit (und damit Mission) ist ein Grundrecht!

Ein weiteres Beispiel, das mich nicht sehr viel weniger erschüttert, war die Rede von Dr. Schuster vor der Synode. Dass er sich als Vertreter der Israelitischen Kultusgemeinden gegen "Judenmission" ausspricht, ist aus seiner Sicht sehr verständlich. Dass er aber kritisiert, dass messianische Juden einen Raum zum Beten beim CVJM bekommen, ist sehr unverständlich. Gerade Vertreter des Judentums in Deutschland sollten sich gegen Versuche der Ausgrenzung und Diskriminierung stemmen. Waren es doch auch Judenchristen die vor 70 Jahren besonders leiden mussten. Sie wurden oft von jüdischer und auch von christlicher Seite verstoßen und im Stich gelassen.

Sollten wir daraus nicht alle gelernt haben!?"


Die KSBB verfolgt drei grundsätzliche Anliegen:

  1. Die Abwehr von Irrlehre, hauptsächlich durch theologische Klärungsarbeit, Veröffentlichungen und Vorträge.
  2. Die geistliche Erneuerung durch Buße und Beichte, durch Gottesdienste, Bibelstunden und Tagungen.
  3. Die Verdeutlichung der Relevanz des christlichen Glaubens für die Gesellschaft.

Weitere Information zur KSBB: www.ksbb-bayern.de