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Unterlassen von Impfungen wäre hoch bedenklich


02.11.21

Unterlassen von Impfungen wäre hoch bedenklich

Belegungszahlen der Intensivstationen sprechen eine klare Sprache

Ein Gastbeitrag Von Rainer Nobiling

(MEDRUM/Schriesheim) Es genügt nicht, nur die Wirkungen und Nebenwirkungen von Impfungen zu betrachten. Ebenso muss bedacht werden, welche Folgen Nicht-Impfungen, also die Unterlassungen von Impfungen haben.

BildImpfung ist die kleinere Gefahr

In der Darstellung von Josef Dohrenbusch "CoViD-Vakzination mit mRNA/Vektor-DNA“ (MEDRUM im Oktober) werden die Folgen von Impf-Unterlassungen ebenso wenig behandelt wie die möglichen Vorteile der Impfung beschrieben. Dabei sprechen insbesondere die Belegungszahlen der Intensivstationen eine hinreichend klare Sprache: es gab zum Beispiel bereits im Juli 2021 etwa doppelt so viele geimpfte wie ungeimpfte Personen in Deutschland, in den Intensivstationen überwogen aber die Ungeimpften nahezu um den Faktor 10. Die genauen Berechnungen des Robert-Koch-Institutes bestätigen diese nur qualitative Aussage: die Impfungen zeigen die erwarteten und positiven Wirkungen.

Diese positiven Wirkungen der Impfung zu ignorieren und als „Gegenargument“ mögliche und auch seltene Nebenwirkungen der Impfung anzuführen wäre hoch bedenklich und geradezu fahrlässig: wegen der Impfung allein ist kaum jemand auf einer Intensivstation gelandet, bei Unterlassung der Impfung ist die Gefahr für einen komplikationsreichen CoViD – Verlauf um ein Vielfaches höher.

Impfungen sind im Übrigen keine „Routinehandlungen“, sondern in jedem Fall wirksame medizinische Eingriffe, die wohl überlegt durchgeführt werden müssen, und insbesondere deren Anordnung sorgfältiger Abwägungen bedarf. Die Unterstellung, dies habe nicht oder nur unzureichend stattgefunden, wäre eine ernste Sache und geeignet, Zweifel an der Sachkunde und der Verantwortungsbereitschaft der zuständigen Institute zu säen.

Anmerkungen zum Text von Dohrenbusch

Der Text von Josef Dohrenbusch enthält neben der Beschreibung möglicher, wenn auch nicht gesicherter Nebenwirkungen einige Punkte, die kommentiert oder korrigiert werden sollten:

  • Es ist durchaus bekannt, dass mRNA, auch die durch Impfung eingebrachte mRNA, im Körper nach einige Minuten bis max etwa einer Stunde abgebaut ist.

  • Der Begriff „langfristige Auswirkungen“ ist doppeldeutig; er suggeriert hier (selten bis nie beobachtete) spät auftretende Wirkungen. Gemeint sind allerdings lang anhaltende Nebenwirkungen, die aber recht bald nach der Impfung auftreten können. Diese z.T. noch unbekannten, aber eben selten auftretenden Nebenwirkungen können mit inzwischen bekannten „long-CoViD“ Symptomen verglichen werden. Derartige Symptome werden genau durch die Impfung zurückgedrängt, auch wenn sie wegen der nur ~ 95%igen Wirkung der Impfung vermutlich nicht vollständig beseitigt werden.

  • Die mögliche Nebenwirkung „antibody-dependent enhancement (ADE)“ ist nach bisherigen Beobachtungen eher eine denkbare Möglichkeit; beobachtet wurde dies bisher nicht.

Ohne Impfung höhere Sterbezahlen

Mein Vertrauen zum Robert-Koch-Institut, der ständigen Impfkommission und zum Paul-Ehrlich-Institut als sachkundige Einrichtungen reicht aus, dass eine Häufung von Impfzwischenfällen gemäß den genannten Kriterien und andere möglichen Nebenwirkungen jeweils eine Neubewertung der Impfstoffe und ihrer Anwendung auslösen werden. Eine Unterlassung von Impfungen im Sinne von Impfgegnern oder –skeptikern hätte dagegen, nach gegenwärtigem Stand absehbar, weitaus höhere Erkrankungshäufigkeiten (Morbiditäten) und Sterbezahlen (Mortalitäten) nach CoVid zur Folge gehabt.


23.09.2021 So erfahren Ärzte den Impfstatus ihrer Patienten Stuttgarter Zeitung