Der Mangel an Berufungen zum Priesteramt ist eine echte Not in der Kirche und ebenso eine Herausforderung für die Laien, die alle Aufgaben übernehmen müssen, zu denen man die priesterliche Berufung nicht unbedingt benötigt. Das Konzil spricht von einer »wahre(n) Gleichheit in der allen Gläubigen gemeinsamen Würde und Tätigkeit zum Aufbau des Leibes Christi«, erinnert zugleich aber daran, dass nach dem Willen Christi »Lehrer, Ausspender der Geheimnisse und Hirten für die anderen« bestellt werden sollen. Mit der Handauflegung in der Weihe wird dem Priester die apostolische Vollmacht erteilt, „in persona Christi“ als Haupt und Hirte zu handeln. Er ist der von Gott berufene und von der Kirche bestellte Verkündiger des Wortes Gottes, der Spender der Sakramente und in Stellvertretung des Herrn der „Hirte(n) und Bischof eurer Seelen“ (1 Petr 2,25). Der Synodale Weg verdunkelt diese spezifische Berufung des Priesters, indem er den Priester theologisch und strategisch marginalisiert und systematisch versucht, theologisch qualifizierte Laien ohne Weihe funktional in Priesterersatz-Positionen hineinzuheben. Wir halten das für durchsichtigen Lobbyismus und wenden uns sowohl gegen die Laikalisierung des Priesters wie auch gegen die Klerikalisierung von Laien.