Der Synodale Weg benutzte die manifeste sexuelle Übergriffigkeit von Klerikern und die unzureichende Aufarbeitung ihrer Verbrechen, um eine besondere Art von Machtfrage zu stellen. Statt die realen Ursachen von Missbrauch zu untersuchen, wurde die Theorie in Umlauf gebracht, Missbrauch sei allein die Folge klerikaler Ignoranz, mangelnder Partizipation und fehlender Demokratie; daher müsse die Macht von Bischöfen und Priestern gebrochen und sie unter Kuratel von Laien(‐Funktionären) gestellt werden. Tatsächlich gibt es auch Machtmissbrauch in der Kirche, und es fehlt an Wertschätzung und echter Partizipation von Laien, insbesondere von Frauen. Wir wollen aber keine Kirche der Beamten und Funktionäre, der aufgeblähten Apparate und des dauerinstallierten Geschwätzes. Die Kirche leidet unter einem Mangel an Geist und einem Zuviel an Institution. Niemand braucht eine Kirche, in der Berufungen durch Anstellungen, Hingabe durch Vertrag und Vertrauen durch Kontrolle ersetzt werden. Wir wollen eine einfache, dienende und betende Kirche in der Nachfolge Christi. Wir wollen eine Kirche, in der die Ausübung geistlicher Vollmacht transparent und klar an der Ermöglichung geistlicher Selbständigkeit und der Subjektwerdung im Glauben orientiert ist. Dazu ist sie notwendig. Darin liegt aber auch ihr kritisch unterscheidendes Kriterium.