04.10.21
Manifest "Neuer Anfang" gegen synodale Irrwege
Arbeitskreis Christliche Anthropologie schlägt einen neuen Anfang
des Reformprozesses in der Katholischen Kirche verbunden mit einer Unterschriftaktion vor
(MEDRUM) Nach Auffassung seiner Initiatoren will der Arbeitskreis Christliche Anthropologie (ACA) für den Reformprozess in der Katholischen Kirche Deutschlands ein neues Gespräch eröffnen, das aus dem Evangelium heraus begründet ist. Dazu hat der Arbeitskreis ein Manifest "Neuer Anfang" herausgegeben, das von Gleichgesinnten mitunterzeichnet werden kann.
Der Synodale Weg und der Arbeitskreis "Neuer Anfang"
Vor nun fast zwei Jahren wurde in Deutschland der sogenannte Synodale Weg gestartet. Mit Hilfe dieses Gesprächsprozesses soll die Katholische Kirche in Deutschland reformiert werden. Träger dieses Reformweges ist die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkommittee der Deutschen Katholiken.
Doch der eingeschlagene Weg ist nicht zuletzt unter den Bischöfen und auch bei vielen Gläubigen umstritten und die Debatten um den synodalen Weg werden von den Befürwortern mit meist weltlichen Argumenten und oft hitzig geführt.
Vor diesem Hintergrund meinen die Initiatoren des neu eingerichteten Arbeitskreises, dass der Reformprozess einen neuen Anfang und neue Ansichten braucht. Dafür wollen sie Impulse geben, insbesondere alternative theologische und philosophische Standpunkte einbringen und das Gespräch auf der Grundlage des Evangeliums führen. Zu den Initiatoren gehören unter anderen der Publizist und Verleger Bernhard Meuser. Meuser, der Mitautor des 2011 im Pattloch-Verlag erschienenen Jugenkatechismus YOUCAT ist.
Arbeitskreis: Synodaler Weg verfehlt den Ansatz wahrer Reform
In der Präambel des Manifestes sagen die Verfasser:
Als katholische Christen bekennen wir uns zur Notwendigkeit grundlegender Reformen der Kirche. Noch nie gab es jedoch wirkliche und tiefe Erneuerung ohne Umkehr und die lebensverändernde Neuentdeckung des Evangeliums. Deshalb verfehlt der Synodale Weg auf dramatische Weise den Ansatz wahrer Reform. In seiner Fixierung auf die äußere Struktur geht er am Kern der Krise vorbei; er verletzt den Frieden in den Gemeinden, verlässt den Weg der Einheit mit der Weltkirche, beschädigt die Kirche in der Substanz ihres Glaubens und läuft auf ein Schisma hinaus.
Wir bekennen uns zum lebendigen Wort Gottes, in dem Licht und Wahrheit ist. Wir finden es lebendig bezeugt in der Heiligen Schrift, lebendig überliefert durch die Kirche, lebendig sichtbar gemacht durch gelebten Glauben. Dieses lebendige Wort Gottes wird verbindlich gemacht und bewahrt durch die mit dem Lehramt beauftragten und gesendeten Zeugen. Unser Gewissen verpflichtet uns, niemals Forderungen zu unterstützen oder Initiativen zu folgen, die diese Bindung an das lebendige Wort Gottes auflösen oder relativieren. Vielmehr geht es darum, in seinem lebendigen Wort den Willen Gottes für seine Kirche heute zu suchen.
Neun Thesen
Nachfolgend hat das Manifest zu neun Aspekten begründete Thesen für den Reformprozess formuliert.
Zu den neun Thesen im Überblick: → Neun Thesen des Reform‐Manifestes "Neuer Anfang".
Mit der These 1 über die Legitimation werden die Leitplanken des christlichen Glaubens für Reformmaßnahmen gesetzt. Denn in dieser These heißt es: "Legitim sind Forderungen in der Kirche nur dann, wenn sie aus dem Evangelium begründet, in den Glauben aller eingebettet und von der universalen katholischen Kirche mitgetragen werden." Damit wird klar, dass es für weltliche Forderungen keine Legitimationsgrundlagen geben kann und ebenso ein deutscher Sonderweg, der die Einheit mit der Weltkirche aufs Spiel setzt, nicht unterstützt wird.
Bätzing: Missbrauch des Missbrauchs eine "sehr unerlaubte" Formulierung
Von ganz besonderer Bedeutung ist die Warnung in These 9, den Missbrauch nicht zu missbrauchen. Die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle und die Prävention vor künftigen Missbrauchsfällen dürfe nicht anderen Zwecken dienen. In Wahrheit sei der Missbrauch im Synodalen Weg "zur Durchsetzung einer lang bekannten, kirchenpolitischen Agenda instrumentalisiert" worden. Man könne das mit Fug und Recht „Missbrauch mit dem Missbrauch“ nennen. Die Publizistin Birgit Kelle merkte dazu in einem Rundschreiben an, dass Bischof Bätzing sich gerade empört habe, solche Formulierungen seien „sehr unerlaubt“ und sie finde, da sollte ihm die Frage gestellt werden, seit wann man eigentlich um Erlaubnis bitten müsse, wenn man den Synodalen Weg kritisieren will. Dies zeige symptomatisch, was schief laufe. Kelle weiter: "Man schottet sich ab um unter Ausschluss unliebsamer Gegenmeinungen jede absurde Forderung zu diskutieren oder gar zu beschließen."
Mehr als 1000 Unterzeichner in 3 Tagen
Das Manifest wurde auf der Internetseite des Arbeitskreises veröffentlicht. Dort kann sich jeder als Mitunterzeichner eintragen. Nach Abschluss soll das Manifest dem Papst in Rom überreicht werden. Bis heute Vormittag haben sich bereits weit mehr als tausend Personen mit öffentlicher Namensnennung eingetragen, darunter beispielsweise die Publizistin Birgit Kelle, die Soziologin und Schriftstellerin Gabriele Kuby, oder auch der Verleger Dominik Klenk (Unterzeichner).
Die Internetseite des Arbeitskreises Christliche Anthropologie ist erreichbar unter dem Link: → neueranfang.online
Der gesamte Text des Manifestes steht seit 1. Oktober im Internet und kann hier heruntergeladen werden: → Manifest
Birgit Kelle hat einen ausführlichen Artikel über die Initiative in der katholischen Tageszeitung Die Tagespost unter der Überschrift "Manifest wider die synodale Sackgasse" veröffentlicht.
Im Anhang zu diesem Artikel kann sowohl der gesamte Text des 9-seitigen Manifestes als auch die auf einer Seite komprimiert dargestellten neun Thesen heruntergeladen werden.
Früherer MEDRUM-Artikel: Bätzing geht auf Gegenkurs zu Papst Franziskus
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Leserbriefe
Neu anfangen!?
Das Manifest ist der Versuch auf einem morschen Fundament Kirche zu erneuern. Um wirklich einen Neuanfang zu beginnen wäre zunächst einmal Buße und Umkehr von Nöten. Weiss noch jemand wie das geht? . Luthers Begeisterung für Beichte und Bekehrung war eine wichtige Voraussetzung, damit Gott sein bisher größtes Heilswerk in Europa beginnen konnte: Die Reformation. Die Kirchen heute stehen vielerorts an einem ähnlichen Abgrund wie im ausgehenden Mittelalter, denn die „9 Thesen“ kommen nicht von ungefähr. Schön wäre gewesen, diese Thesen auch mit den entsprechenden Bibelstellen zu belegen. Beispiele gibt es wohl genug.
Tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden getilgt werden.
Apostelgeschchte 3/19
Neuanfang
Es ist mehr als richtig, dass das weltliche Fundament morsch und verrottet, einem satanischen Zeitgeist angepasst ist; sowohl in der römisch-katholischen als auch noch viel mehr in den evangelischen Krichen. Diese haben längst ihre Strahlkraft für das Evangelium verloren.
Nun sind wir Zeugen eines Generalangriffs auf die biblischen Fundamente auch in der römisch-katholischen Amtskirche in Deutschland. Doch "der Fisch stinkt vom Kopf her" - was der Vatikan seit nunmehr 56 Jahren von sich gibt hat in der Zwischenzeit mit der Frohen Botschaft Jesu Christi innhaltlich immer weniger bis nichts mehr zu tun. Hier versucht der Vatikan auf unerklärliche Weise den fast 100jährigen Niedergangsprozess der evangelischen Kirchen in allerkürzester Zeit einzuholen; angesichts der gegenwärtigen Diskussion in Deutschland noch zu überholen.
Sünden bekennen und Beichte, Bitte um Vergebung, Demut und Innehalten, wahre Reue und unablässliches Bitten um Gnade und Führung - das ist in der Christenheit, vor allem in der westlich-dekadenten, überfällig und dringend nötig. Dann erst kann, so der HERR will, nicht die Menschen, sich die Kirche als Gemeinschaft der Heiligen nicht nur reformieren, sondern neu aufstellen.
Dazu aber bedarf es zu allererst Einsicht und Erkenntnis!!!! Beides ist bisher weit und breit im Klerus nirgends zu finden....