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"Isolationshaft" für Kinder?


08.08.20

"Isolationshaft" für Kinder?

Staatliche Instanzen wollen in Famlien wegen Corona rigoros hineinregieren

(MEDRUM) Dass Behörden nicht zimperlich sind, Eltern vorzuschreiben, was Sie zu tun und zu lassen haben, wenn es um ihre Kinder geht, gibt immer wieder Grund zur öffentlichen Auseinandersetzung. So auch jetzt wegen der Vorschriften, die Familien wegen Corona gemacht werden.

Bei Zuwiderhandlung wird ihr Kind in einer geschlossenen Einrichtung untergebracht. Mit solchen Drohungen sollen Gesundheitsämter in drei Bundesländern versucht haben (genannt wurden die Kreise Offenbach und Karlsruhe), Eltern gefügig zu machen, damit sie ihr Kind in ihrem Zuhause vollständig isolieren. Coronainfizierte Kinder sollen nicht an gemeinsamen Mahlzeiten teilnehmen, dürfen keine Kontakte zu anderen Familienmitgliedern haben und müssen räumlich und zeitlich von anderen Familienmitgliedern getrennt werden. Das sind die Vorstellungen über Quarantäne, mit denen einige Familien konfrontiert wurden, weil bei einem ihrer Kinder ein Coronaverdacht festgestellt wurde. Letztlich würde eine derartige Absonderung eines Kindes der Vollsteckung einer 14-tägigen Isolationshaft gleichkommen (Neue Westfälische Nachrichten: "... Kinder sollen getrennt vom Rest der Familie isoliert werden". Der WELT zufolge handelt es sich um Kinder zwischen drei und elf Jahren.

Zuwiderhandlungen wurden als aussichtslos hingestellt. Um den Eltern jeden Handlungsspielraum zu nehmen, wurde offenbar schriftlich angedroht, ihr Kind durch die Unterbringung in einer geigneten geschlossenen Einrichtung in Quarantäne zu nehmen. 

Über diese Vorfälle berichten unter anderen die Neuen Westfälischen Nachrichten und die WELT.

07.08.2020 Corona-Quarantäne – Gesundheitsämter drohten, Kinder in Heime „abzusondern“ WELT
06.08.2020 Gesundheitsämter: Kinder sollen getrennt vom Rest der Familie isoliert werden Neue Westfälische Nachrichten