Sie sind hier

Frau Merkel, ich mach dann mal Außenminister


25.01.17

Frau Merkel, ich mach dann mal Außenminister

Sigmar Gabriel weihte das Magazin STERN am Sonntag ein, wie es an der Spitze der SPD und im Bundeskabinett im Wahljahr 2017 weitergeht

(MEDRUM) Wer bei Merkel welches Ministeramt bekleidet, bestimmt im Zweifelsfalle Sigmar Gabriel, der SPD-Vorsitzende - zumindest wenn es um Kabinettsposten geht, die von der SPD besetzt sind. Über den Umweg der Zeitschrift STERN lies Gabriel die Bundeskanzlerin wissen, dass er sich nicht als Kanzlerkandidat sieht, sondern Martin Schulz ihr Konkurrent bei der Bundestagswahl 2017 sein wird, und welche Kabinettsumbildung der Bundeskanzlerin bevorsteht.

ImageDer STERN schreibt: "Als stern-Chefredakteur Christian Krug am Sonntag Vormittag das stern-Gespräch mit Sigmar Gabriel in dessen Haus in Goslar führte, da hatte der Vizekanzler noch nicht einmal Angela Merkel in seine Pläne eingeweiht."

Das Schicksal von Angela Merkel teilten auch andere hochrangige Politiker. So zeigte sich auch die Umweltministerin Hendricks sehr überrascht von den Entscheidungen, über die Sigmar Gabriel den STERN zuerst informiert hatte. In einem Exklusiv-Gespräch hat Gabriel dem STERN  erläutert, dass und weshalb er auf die Kanzlerkandidatur verzichtet. Außerdem, werde er auch den Parteivorsitz niederlegen und das Amt des Außenministers übernehmen. Mit Blick auf das Bundeskabinett heißt dies in Worte Gabriels übersetzt: Frau Merkel, ich mach dann mal Außenminister.

Wie ein Paukenschlag machte am Dienstag die Nachricht vom Rückzug Gabriels die Runde.

Das Exklusiv-Interview über das Gespräch des STERN mit Sigmar Gabriel erscheint am Mittwoch. Für eine hohe Auflage dürfte gesorgt sein.

http://www.stern.de/politik/deutschland/sigmar-gabriel-zu-seinem-ruecktritt---es-gibt-auch-private-gruende--7295686.html

Unterdessen hat eine kontroverse Debatte um die Frage begonnen, ob die SPD mit Martin Schulz erfolgreich sein wird. Ein Leserkommentator meinte dazu auf der Internetseite der Tagesschau der ARD:

"Schulz stand bisher für Hinterzimmerdeals, Lobbyisten voran und Intransparenz. Nicht vergessen ist seine Abzocke mit Tagesgeldern im sechstelligen Bereich bei der EU obwohl er gar nicht da war. (Recherche Panorama). So ein Mensch soll Deutschland führen? Was qualifiziert ihn dafür? Nichts außer die Verzweifelung der SPD Granden."

Ein anderer Leser meint:

"Mag ja sein, dass Schulz ein Sozialdemokrat mit Leib und Seele ist, Herr Krause. Das bitte qualifiziert ihn aber noch nicht für das Amt des Bundeskanzlers. Schulz steht für eine gescheiterte EU-Politik. Er steht für den Brexit, für die EU-Finanzkrise und für die abnehmende weltpolitische Bedeutung der EU. Warum dieser Mann nun in Deutschland besser wirken soll, erschließt sich mir nicht."

ZEIT-Online schreibt dazu unter der Überschrift: "Selten ist eine Partei so überrumpelt worden"