03.03.15
„Sehr geehrtx Profx. Lann Hornscheidt“
Auch an der genderisierten Sprache entzündeten sich die Geister in der gestrigen ARD-Abendsendung "Hart, aber fair" bei Frank Plasberg - Leserumfrage zur Sendung und zum Genderismus
(MEDRUM) In der gestrigen Abendsendung der ARD "Hart, aber fair" mit Frank Plasberg wurde das Thema Gleichstellung von Mann und Frau sowie das Ausmaß und die Auswirkungen der Genderisierung der Gesellschaft diskutiert. Wird Gleichstellung zur Staatsräson oder befinden wir uns in einem Gleichheitswahn? Das fragte Plasberg seine Gäste.
Was Genderismus im Zuge einer Politik der Gleichstellung und des Gender Mainstreaming bedeuten kann, wurde in der Sendung von Frank Plasberg an mehreren Beispielen verdeutlicht: Ampelmännchen oder Ampelfrauchen? Unisex-Toiletten? Bilder von brünftigen Hirschen? Kinderbücher, in denen überwiegend Frauen in einer Auto-Werkstatt abgebildet sind? Umbenennung von Einrichtungen wie Studierendenwerk statt Studentenwerk? Abschaffung des generischen Maskulinums in der deutschen Sprache und stattdessen die Verwendung von geschlechterneutralisierenden Formen mit Unterstrich wie Professor_Innen? Es waren nicht nur die Kosten, die durch Gender-gesteuerte Projekte verursacht werden, an denen die Gegensätze von Anhängern der Gender-Theorie und ihrer Gegner deutlich wurden.
Pro Genderismus: Anton Hofreiter (B'90/Grüne) und Anne Wizorek (Twitter-Feministin)
Während die Gäste Anton Hofreiter (B'90/Grüne, Fraktionsvorsitzender Deutscher Bundestag) und Anne Wizorek (Bloggerin und Twitter-Feministin) auch eine Genderisierung der gesellschaftlichen Lebensbereiche bis hin zur Sprache verteidigten, kritisierten auf der Gegenseite Wolfgang Kubicki (FDP, stellv. Bundesvorsitzender), Sophia Thomalla (Schauspielerin) und Birgit Kelle (Vorsitzende Frau2000Plus und Publizistin), dass die Genderisierung absurde Ausmaße annehme und sprachen sich gegen solche Veränderungen als wenig sinnvoll aus. Es komme darauf an, ob sich Sprache auf ganz natürliche Weise im Laufe der Zeit verändert, oder ob Sprache von oben verordnet geändert wird, war eines der Gegenargumente.
Am Beispiel der Verformung der deutschen Sprache soll verdeutlicht werden, wie weit Vorstellungen von der Gleichstellung der Geschlechter in der Realität gehen können. Schauplatz: Humboldt-Universität in Berlin. Dort legt eine Person, die in der Genderforschung tätig ist, Wert darauf, nicht mit Frau oder Herr, sondern geschlechtsneutral angesprochen zu werden. Der Anredewunsch dieser Person (lehrt an der Universität) lautet: "„Sehr geehrtx Profx. Lann Hornscheidt“. Sprechen Sie mich bitte so an, sagt Profx. Lann Hornscheidt.
Dass diese Anrede kaum oder nur schwierig ausgesprochen kann, werden viele selbst feststellen können. Die Frage stellt sich, ob solche Vorstellungen zu einem allgemeinen Maßstab gemacht werden können. Ein Blick in einen Sprachleitfaden der an der Humboldt-Universität entwickelt wurde, hilft, die Anrede "Sehr geehrtx Profx. Lann Hornscheidt" zu verstehen. Die darin enthaltenen Sprachformen geben Aufschluss, woher das x stammt:
Wenn die Umgestaltung der Sprache mit aller Konsequenz betrieben werden würde, gäbe es künftig vielleicht zwei deutsche Sprachen, eine natürliche und eine konstruierte, künstliche deutsche Sprache.
Wie in der Sendung bei Frank Plasberg stellt sich die Frage, ob dies alles Teil der Staatsräson sein sollte, oder ob solche Vorstellungen eher einem schädlichen "Genderwahn" vergleichbar sind und als "Krampf" abgelehnt werden sollten.
MEDRUM hat zur gestrigen Sendung über das Gender-Thema eine Leserumfrage vorbereitet, mit der die Leserinnen und Leser ihre Kritik an der Sendung und am Thema Gleichstellung und Genderismus äußern können. Die Umfrage kann anonym beantwortet werden. Es sind nur solche Fragen verbindlich zu beantworten, die sich durch Anklicken beantworten lassen. Texteingaben sind freigestellt.
Leserumfrage zu "Hart, aber fair" - Gleichheitswahn?: www.medrum.de/content/leserumfrage-zu-hart-aber-fair-genderismus
02.03.15 | Frank Plasberg fragt: Deutschland im Gleichheitswahn? | MEDRUM |
17.11.14 | Sagen Sie bitte Profx. zu mir | FAZ |
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Leserbriefe
Wirklichkeitsfremder Genderismus
Die "Genderforschung" ist deshalb eine Pseudowissenschaft, weil dabei ganz konkrete Fakten ausgeklammert werden, wobei der wesentlichste der ist, dass männliche und weibliche Gehirne unterschiedlich konstruiert sind, woraus sich zum Beispiel ein unterschiedlicher Hormonhaushalt ergibt, der das Wesen der Menschen erheblich beeinflusst.
Daraus wird erkennbar, dass es der Schöpfer - und wenn man an diesen nicht glaubt - die Natur, darauf abgesehen hat, dass sich Männer und Frauen durch ihre unterschiedlichen Fähigkeiten und Begabungen gegenseitig ergänzen. Daraus resultiert z.B. dass Frauen diplomatischer und redegewandter und Männer eher kämpferisch und agressiv sind. Also eine sehr sinnvolle Schöpfungsordnung, die sich bis in die Berufswahl hinein auswirkt.
Es wundert mich, dass diese Fakten nicht zur Sprache gebracht werden. Ein Lamm bleibt auch dann ein Lamm, wenn es künftig als Löwe bezeichnet wird. In diesem Fall würde das Wort "Löwe" künftig mit einem sanften Lamm assoziert werden. Ich will damit sagen, dass grammatikalische Kunstgriffe, das Bewusstsein und die Wirklichkeit in keiner Weise verändern, wie das die Genderisten glauben. Hier handelt es sich vielmehr um einen Glauben an die Wirkung von Fetischen.
Natur und kultureller Einfluss
Ich möchte ganz gerne auf den letzten Absatz eingehen. So wie ich es verstanden habe, zweifeln die Genderwissenschaftler schon an der Vorhandensein von natürlichen Anlagen. Dass Frauen weniger aggressiv reagieren, sei kulturell konstruiert und keinesfalls biologisch bedingt. Insgesamt wird die gesamte "Ordnung" der Schöpfung angezweifelt und deshalb auch nicht als Fakt angesehen. Ob das auf irgendeine Weise belegt ist, bezweifle ich stark.
Die Genderforschung an sich halte ich für ziemliche Zeitverschwendung. Ich bin durchaus für Gleichberechtigung, es gibt aber heute schon genug Frauen, die etwa an Autos schrauben oder sich für Heavy Metal interessieren. Und die werden meiner Erfahrung nach keinesfalls diskriminiert, sondern gar respektiert und von Männern eher als Freunde geschätzt denn als potenzielle Geschlechtspartner, was Genderforscher freuen müsste. Ich arbeite sogar in einem von Frauen dominierten Betrieb. Dazu war nie irgendeine Art von Forschung nötig.
Außerdem habe ich in meinem Familienumkreis gefragt und auch einige Bekannte. Selbst die Frauen bekennen sich ausschließlich eher zum klassischen Familienbild, das sowieso nicht mehr in seiner Ursprungsform möglich ist heutzutage. Männer werden eben nicht schwanger, Männer haben kein angeborenes Gehört für das Schreien eines Babys in der Nacht und können auch nicht stillen. Das ist nicht wegzudiskutieren. Wenn das die meisten Genderforscher ähnlich sehen, bitte ich an dieser Stelle um Entschuldigung, aus den Berichten, die ich bisher gelesen habe, entsteht jedenfalls nicht der Eindruck. Dann frage ich mich allerdings wieder, wozu diese "Forschung" noch nötig ist ...