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Bayern hat gewählt


29.09.08

Bayern hat gewählt

(MEDRUM)  Umfragen vor den Wahlen kündigten bereits erhebliche Stimmenverschiebungen an, die ersten Hochrechnungen übertrafen alle vorherigen Prognosen, das vorläufige amtliche Endergebnis bestätigt nun, dass bei der gestrigen Wahl in Bayern gewaltige Verschiebungen in der Wählergunst stattgefunden haben.


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Die Wähler haben der Parteienlandschaft in Bayern neue Gewichte zugewiesen:
Die CSU hat die absolute Mehrheit verloren.
Die SPD hat ein neues historisches Rekordtief erreicht.
Die Freien Wähler und FDP haben stattliche Stimmenzuwächse erreicht.
DIE LINKE zieht nicht in den Landtag ein.
Die Wahlbeteiligung liegt nur leicht über der historischen Tiefstmarke der letzten Wahl.

 

  • Mit 43,4 Prozent hat die CSU 17,3 Prozent Stimmenanteile im Vergleich zu 2003 verloren. Nur in den Jahren 1950 (27,4 %) und 1954 (38,4 %) lagen ihre Stimmenanteile niedriger.
    Ihr Wahlergebnis liegt 8,1  Prozent unterhalb des durchschnittlichen Wahlergebnisses von 51,5 Prozent, das die CSU in den bisherigen Landtagswahlen (1946-2003) erzielen konnte.
  • Die SPD hat mit 18,6 Prozent der Stimmen im Vergleich zu ihrer bisherigen Tiefstmarke in 2003 (19,6 Prozent) nochmals 1 Prozent Stimmenverluste hinnehmen müssen und damit ein neues historisches Rekordtief erreicht.
    Ihr  jetziger Stimmenanteil liegt 11,8 Prozent unterhalb des durchschnittlichen Wahlergebnisses von 30,4 Prozent, das die SPD in den bisherigen Landtagswahlen (1946-2003) in Bayern erzielen konnte.
  • Die FDP konnte deutliche Gewinne verbuchen. Ihr Stimmenanteil  stieg um 5,4 von 2,6 auf jetzt 8,0 Prozent.
  • DIE LINKE blieb mit 4,3 Prozent unterhalb der 5 Prozent-Marke und wird damit nicht in den Landtag einziehen.
  • Den größten Zuwachs konnten die Freien Wähler Gruppen erzielen. Ihr Stimmenanteil stieg um 6,2 von 4 auf 10,2 Prozent.
  • Leichte Zugewinne erzielten die Grünen um 1,7 Prozent auf 9,4 Prozent. 
  • Die Wahlbeteiligung lag mit 58,1 Prozent nur leicht über der Marke des historischen Tiefs der Wahlen in 2003 (57,1 Prozent).

Stärkste Fraktion wird unverändert die CSU mit 92 Sitzen von insgesamt 187 Sitzen bleiben. Sie verliert damit die absolute Mehrheit (94 Sitze) und kann daher künftig erstmals seit 1962 nicht mehr alleine regieren.

Ein Blick auf die beiden großen Volksparteien CSU und SPD zeigt, dass sie mit zusammengerechnet 62 Prozent der Stimmen fast 20 Prozent des Stimmenanteils verloren haben, den sie in den bisherigen Landtagswahlen mit der durchschnittlich 81,9 Prozent der Stimmen erzielen konnten.


MEDRUM-Kommentar: -> Wieviele Wahlsieger gibt es in Bayern?