Muslimin will Strafbarkeit der Zwangsheirat
(MEDRUM) Gegen Zwangsheirat spricht sich ein Artikel der F.A.Z. vom 28 Juli aus. Die Muslimin Necla Kelek fordert, dass im Bundestag ein Gesetz beraten und verabschiedet werden soll, das Zwangsheirat unter Strafe stellt.
Das Thema "Zwangsheirat" ist unter Muslimen in Deutschland umstritten. Zwangsheirat habe mit dem Islam nichts zu tun, sagen die einen, jährlich würden Tausende von muslimischen Frauen und Männern durch ihre Familien in Ehen gezwungen werden, sagen die anderen. Die Frauenhäuser und Beratungsstellen seien voll, weil junge Menschen fürchteten, in den Ferien in der Heimat ihrer Eltern verheiratet zu werden, sagt Necla Kelek. Sie ist eine entschiedene Gegnerin der Zwangsheirat, die sie als Teil der Kultur und Religion islamischer Gesellschaften sieht. Kultur und Religion sei ein "kulturelles System", das auf dem islamischen Verständnis von der Familie als Großfamilie gründe, in der die Verheiratung von Ledigen eine Sache der Familie sei, und nicht des Individuums. Dies werde auch die Forderung des Korans, "Verheiratet die Ledigen" begründet. Das Individuum müsse aber vor dem Zwang zu heiraten wirksam geschützt werden. Deshalb müsse möglichst bald ein Gesetz im Bundestag beraten und verabschiedet werden, das Zwangsverheiratung unter Strafe stelle.
FAZ.NET -> Freiheit jenseits der Gesetze?