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Zur Sexualisierung der jungen Generation

Gesellschaft

11.09.08

Zur Sexualisierung der jungen Generation

Ulrike von Leszczynski zum Buch von Bernd Siggelkow

(MEDRUM) "Die Mutter von Hendrik ist stolz, dass ihr Sohn einen Job als Pornodarsteller in
Aussicht hat.", schreibt  Ulrike von Leszczynski (dpa) in ihrem Artikel "Porno mit 8, Sex mit 12: Wahre Geschichten aus deutschen Kinderzimmern", der gestern in "AZ-Web.de" erschien. Die Verfasserin stellt das Buch von Bernd Siggelkow vor, in dem aufgezeigt wird, welche "Sex-Karrieren" schon Jugendliche im Alter unter 16 Jahren oft haben.

30 «wahren Geschichten», in denen lediglich die Namen geändert seien, erzähle
Siggelkow in seinem Buch "Deutschlands sexuelle Tragödie: Wenn Kinder
nicht mehr lernen, was Liebe ist" von Achtjährigen, die mit ihren Müttern Pornos anschauen, oder von
14-Jährigen, die Liebhaber an ihre Mütter weiterreichen. Offenbar spielen die Erziehungsberechtigten der erziehende Generation bei der Sexualisierung von Kindern und Jugendlichen eine nicht unwesentliche Rolle. Auch dem Internet ist eine erhebliche Bedeutung beizumessen. Wie Leszczynski berichtet, gaben bei einer repräsentativen Umfrage in Rheinland-Pfalz 2006 dort 60 Prozent
der 11- bis 18-Jährigen an, Pornos aus dem Internet zu kennen.

Obwohl das Bild von Siggelkow aufrütteln müsste, denn er fürchtet aufgrund seiner Erkenntnisse mehr Gewalttaten und eine beziehungsunfähige
Generation, sehe die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung keine Gründe beunruhigt zu sein. Statistisch betrachtet seien die Werte aus Umfragen zur Jugendsexualität seit dem Jahr 2000 relativ konstant geblieben. Das habe die Forscher erleichtert, berichtet die Verfasserin des Artikels mit kritischem Unterton.

Zum Buch

Bernd Siggelkow, Wolfgang Büscher:

Deutschlands sexuelle Tragödie: Wenn Kinder
nicht mehr lernen, was Liebe ist.

erschienen in GerthMedien, 187 Seiten, 14,95 Euro)


Artikel von Lescynski: -> Porno mit 8, Sex mit 12: Wahre Geschichten aus deutschen Kinderzimmern


 

Leserbriefe

Es wundert nicht, daß so ein pseudo-evangelikal-christlicher Verlag nun mit derart voyeuristisch Literartur Kasse machen will. Schon wie dafür geworben wird, zeigt den Geist dahinter.