21.04.10
ZDF-Eilmeldung: Bischof Mixa hat Amtsverzicht angeboten
(MEDRUM) Im "heutejournal" verlas die Sprecherin gegen 22.00 Uhr als Eilmeldung die Nachricht, Bischof Mixa habe offenbar seinen Rücktritt angeboten.
Ein offizielle Bestätigung gibt es laut ZDF zwar noch nicht, aber mit Verweis auf die Augsburger Zeitung liege die vertrauliche Information vor, daß Bischof Mixa bereit sei, seine Ämter als Bischof von Augsburg und als Militärbischof niederzulegen. Zuvor hatte ihm der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz nahegelegt, sein Amt ruhen zu lassen (MEDRUM berichtete).
In einem Interview mit BILD (3. April 2010) wurde Bischof Mixa die Frage gestellt:
"Die Vorwürfe sind sehr konkret. Noch einmal: Waren Sie gewalttätig?"
Auf diese Frage hatte Bischof Mixa im Interview erklärt:
"Nein. Die erhobenen Vorwürfe erschüttern mich, weil ich zu keiner Zeit körperliche Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in irgendeiner Form angewandt habe. Gewalt zwischen Menschen lehne ich grundsätzlich ab. Ich bin als Mensch und als Christ fest überzeugt, dass jeder Mensch so behandelt werden muss, wie man selbst behandelt werden möchte."
Es lagen zu diesem Zeitpunkt bereits sechs eidesstattliche Versicherung über Gewaltanwendung vor.
Vor wenigen Tagen räumte Bischof Mixa jedoch ein, daß er die eine oder andere Ohrwatschen nicht ausschließen könne.
Chronologie in den Medien:
YouTube-Video: -> www.youtube.com/watch?v=tO40b69Jntk
Leserbriefe
Gratulation!
... 1. an die allermeisten Amts"brüder" in der Deutschen Bischofskonferenz! Ab sofort können Sie wieder weitgehend ungestört dem Zeitgeist nachlaufen... ohne daß ein lästiger "Bruder" gar öffentlich dazwischenfunkt.
2. an alle anderen Heuchler und Leisetreter aus Print, Funk und Fernsehen sowie
3. an die geistfreie Mehrheit...
Bischof Mixas Rücktritt
Erschreckend und bedauerlich, dass bewusst gesteuerte Medienkampagnen heutzutage so schnell selbst prominenteste Opfer kosten. Bischof Mixas Rücktritt ist vielleicht in unserer jetzigen Gesellschaft unvermeidlich, die sich den Luxus einer an allen Ecken durchblinkenden Doppelmoral leistet und das, was ihr nicht passt, sofort in eine radikale Ecke drängt, - doch rein von der Sache her wäre er das nicht.
Ich erinnere mich noch sehr gut an meine Kindheitszeit vor 35 Jahren in einem Schwäbischen Dorf auf der Alb. Da ist es nicht nur einmal vorgekommen, dass der Herr Dorflehrer oder der Herr Pfarrer Ohrfeigen ausgeteilt, uns Kinder an den Haaren gezogen oder Schulhefte um die Ohren gehauen haben. Fand ich das toll? Nein, natürlich nicht, aber als reifer Erwachsener kann ich Unrecht vergeben und diese Übergriffe als Ausdruck einer anderen Zeit verstehen. Bischof Mixa hätte bestimmt in unser Dorf gepasst, und auch ihm würde ich heute nichts nachtragen.
Wer in diesen Tagen die Medien verfolgt, stellt schnell fest, mit welchen verbalen Keulen vorgegangen wird, um eine kirchliche Karriere zu vernichten und einen geistlichen Würdenträger zu demontieren, der sich im Laufe seines Lebens um seine Kirche verdient gemacht hat. Da wird von "Prügel" gesprochen, wenn die Ohrfeigen des Bischofs thematisiert sind, und uns allen soll dabei wohl ein Baseballschläger oder eine dicke Keule vors innere Auge gemalt werden (so heute in der Sendung "von Tag zu Tag" beim Deutschlandfunk); und er wird zum kriminellen Veruntreuer von Spendenmitteln hochstilisiert, obwohl er die Mittel wohl nicht für sich selbst verwendet hat und es in so manchem "politisch korrekten" Spendenwerken auch nicht transparenter zugehen dürfte. Sein bischöfliches Fehlverhalten und die Versuche, sich selbst zu verteidigen, verliefen zwar unglücklich, aber sie waren auch allzu menschlich. Wie schön, dass unsere Radikallinken jetzt auch einen zurückgetretenen Bischof der Katholischen Kirche vorweisen können, - nach Frau Käsmanns großen Sturz. Ein Schelm, der hier weiter denkt ... Und was kommt als Nächstes? Soll der Papst auch zurücktreten. Irgendwas wird man bestimmt finden ...
Und noch ein Nachtrag: Ich gehöre zu einer Freikirche und habe auch meine kritischen Fragen an die Katholische Kirche. Doch wenn jemand bewusst und kampagnenartig hingerichtet wird, regt sich bei mir Mitgefühl, Verärgerung und Sorge, wo das alles noch hinführen soll.