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Weitere Gerichtsverhandlung gegen erfolgreiche Homeschool-Familie


14.04.10

Weitere Gerichtsverhandlung gegen erfolgreiche Homeschool-Familie

"Harte Linie": Dudeks sollen ihren 7-jährigen Sohn nicht zuhause unterrichten dürfen

(MEDRUM) Heute wird ein weiterer Fall der Familie Dudek verhandelt. Sie haben Einspruch gegen ein Bußgeld eingelegt, das gegen sie verhängt wurde, weil sie ihren 7-jährigen Sohn selbst unterrichten.

Im letzten Herbst hätte der 7-jährige Junge mit Namen Noah die erste Klasse der Grundschule besuchen sollen. Seine Eltern wollten ihn lieber selbst unterrichten. Seine Mutter, Rosemarie Dudek unterrichtet ihn seit Beginn der Grundschulzeit. Noah hat in allen Unterrichtsfächern bereits den Lernstoff der dritten Grundschulklasse erreicht. Würde Noah die erste Klasse der Grundschule besuchen (wie es das staatliche Schulsystem vorsieht), müsste er also einem Unterrichtsniveau folgen, das er mit Hilfe seiner Eltern bereits weit hinter sich gelassen hat. Dennoch besteht das Staatliche Schulamt darauf, daß Noah in das staatliche Schulsystem eingegliedert wird anstatt vom erfolgreichen Unterricht seiner Eltern zu profitieren. Anfragen der Anwälte, ob hier nicht eine Ausnahmegenehmigung erteilt werden könnte, die das hessische Schulgesetz grundsätzlich möglich machen würde, will das Schulamt offenbar nicht machen. Die Anfragen blieben bislang unbeantwortet.

Die Antwort des Staatlichen Schulamtes zur häuslichen Unterrichtung lautete vielmehr: Gegen die Eltern wird die Zahlung eines Bußgeldes verhängt. Da die Eltern hiergegen Einspruch eingelegt haben, kommt es heute zur Verhandlung. Jürgen Dudek geht davon aus, daß dies eine reine Formsache sein wird. "Man wird unseren Einspruch wohl einfach ablehnen, ohne daß unsere Gründe inhaltlich überhaupt geprüft werden", meinte Dudek. "Die Instanzen beschränken sich erfahrungsgemäß einfach nur darauf zu prüfen, ob wir formal gegen die gesetzlichen Regelungen verstoßen haben oder nicht. Wenn wir nicht zahlen, dann droht auch uns Erzwingungshaft wie den Eltern in Salzkotten", meinte der Familienvater. Er schildert weiter: "Unsere Gewissensgründe interessieren leider niemanden. Das wird gar nicht erst geprüft. Da wird eine ganz harte Linie gefahren. Offenbar gilt dies auch für neue Leiterin des Staatlichen Schulamtes, so der Eindruck der Familie Dudek.

Es ist Jürgen Dudek anzumerken, daß er nicht der Illusion unterliegt, die staatlichen Instanzen wären am tatsächlichen Bildungserfolg und am sozialen Wohlergehen der Kinder ihrer Familie interssiert. Auch die hervorragenden Ergebnisse, die die Eltern Dudek bei der Beschulung ihrer übrigen Kinder erzielt haben, scheinen unverändert keine Rolle in den Überlegungen der Schulbehörden zu spielen. Daher schätzt Jürgen Dudek die Chancen gering ein, daß es seiner Familie erlaubt wird, ihre Kinder selbst zu beschulen, selbst wenn diese Unterrichtung noch so erfolgreich ist. Dudeks haben die Erfahrung gemacht, daß´lediglich stur an dem Prinzip festgehalten wird, daß alle Kinder in Deutschland am Unterricht einer staatlich genehmigten Schule teilzunehmen haben und Ausnahmegenehmigungen für eine häusliche Unterichtung nicht erteilt werden, auch wenn die häusliche Unterrichtung einen größeren Bildungserfolg und eine bessere Sozialisation erreicht, wie es im Fall des ältesten Sohnes der Familie eindrucksvoll nachgewiesen wurde. Wie MEDRUM berichtete, erwarb Jonathan nach langjähriger Unterrichtung durch seine Eltern seinen Realschulabschluß an einer staatlichen Schule mit "summa cum laude". Er gehörte zur absoluten Spitze seins Schuljahrganges. Auch der zweite Sohn der Familie Dudek hat von der Hausschul-Unterrichtung seiner Eltern profitiert. Er bereitet sich im Augenblick auf den Erwerb des Realschulabschlusses vor.und erhielt bereits die Zulassung, ab Jahrgangsstufe 11 das Gymnasium zu besuchen.

Die Familie Dudek unterrichtet ihre Kinder weitgehend selbst, weil sie auf eine christliche Erziehung Wert legt, die sie im staatlichen Schulsystem nicht ein gleicher Weise gewährleistet sieht.


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Leserbriefe

Mit Hochachtung ist von Familien zu sprechen, die ihre Kinder im christlichen Geist selbst erziehen und beschulen. Mögen sie die Hoffnung nicht aufgeben, wenn es schwierig wird. Johannes Brunner