01.10.14
‚Weiblich ist progressiv' und ,männlich ist reaktionär' ?
Männerkongress 2014 der Universität Düsseldorf unterstreicht: Verheerende Folgen feministischer Politik für die Gesellschaft
(MEDRUM) Vom 19. bis 20. September 2014 fand an der Heinrich-Heine-Universität der «Männerkongress 2014» statt. Er befasste sich mit der seelischen Gesundheit bei Männern und Jungen und machte auf zum Teil erschreckende Folgen einer langjährigen, einseitig feministisch geprägten Politik aufmerksam, die nach Ansicht des promovierten Erziehungswissenschaftlers und Psychologen Albert Wunsch viel Zündstoff produziert und sogar zu einer Gefahr für die demokratischen Ordnung werden könnte.
Probleme von Jungen und Männern seit zwei Jahrzehnten ignoriert
Albert Wunsch, der selbst als Erziehungswissenschaftler an der Universität Düsseldorf lehrt, setzte sich mit den Themen des diesjährigen Kongresses intensiv auseinander. Seine Eindrücke schildert er ausführlich in einem Interview, das Heiderose Manthey von ARCHEVIVA & ARCHEZEIT mit ihm führte. Aufrütteln müsste sein Resümee, in dem Wunsch am Ende feststellt: "Eine einseitige Frauenpolitik wird sich in nicht allzu ferner Zukunft politisch dafür verantworten müssen, dass sie die Probleme von Jungen und Männern seit zwei Jahrzehnten willentlich ignoriert und damit einen sozialen Zündstoff provoziert, der jetzt schon die Grundfesten der demokratischen Ordnung unterminiert".
Woran die verfehlte Gesellschaftspolitik der vergangenen Jahrzehnte erkennbar wird, machte Wunsch zufolge Prof. Dr. Walter Hollstein aus Basel in seinem Vortrag „Die Enteignung des Phallischen" an einigen Beispielen deutlich:
Daran werde sichtbar, so Hollstein, wie den Jungen ihr Lebensraum genommen und ihre natürliche Entwicklung behindert wird. Hollstein habe weiter zu dieser Entwicklung an die amerikanische Professorin, Feministin und politische Aktivistin der Lesbenbewegung sowie Science-Fiction-Autorin Sally Gearhart erinnert, die schon vor 30 Jahren dafür plädiert hatte, die männliche Bevölkerung auf 10 % der Gesamtbevölkerung zu reduzieren. Gearhart gilt als Pionierin auf dem Gebiet der «Gender Studies» in den USA.
Systematische Offerte zur Selbstzerstörung der Gesellschaft
In seinen weiteren Ausführungen sagte Hollstein laut Wunsch: "Es entspricht inzwischen dem Zeitgeist, Männlichkeit nur noch mit den negativen Assoziationen von Gewalt, Krieg, Naturzerstörung, sexueller Belästigung und Missbrauch zu verbinden. Auch einstmals positive Qualitäten von Mannsein werden mittlerweile gesellschaftlich umgedeutet." Männlicher Mut werde als männliche Aggressivität denunziert, aus Leistungsmotivation werde Karrierismus, aus Durchsetzungsvermögen männliche Herrschsucht, aus sinnvollem Widerspruch männliche Definitionsmacht und das, was einst als männliche Autonomie durchaus hochgelobt gewesen sei, werde nun als die männliche Unfähigkeit zur Nähe umgedeutet. Wunsch stellt weiter dazu die Aussage Hollsteins heraus. "Wenn der Mainstream sagt, ‚weiblich ist progressiv’ und ,männlich ist reaktionär’, dann ist das eine systematische Offerte zur Selbstzerstörung der Gesellschaft."
Hollstein habe diesen Denkansatz, der schon auf subtile Weise die Medien beherrsche, an folgendem Phänomen verdeutlicht: "Als im Frühjahr 2014 mehr als 200 nigerianische Mädchen in die Gewalt der Islamistengruppe Boko Haram gerieten und verschleppt wurden, berichteten weltweit fast alle Medien tagelang über diese grausame Tat. Dass aber einige Zeit vorher – ebenfalls im Norden Nigerias - über 300 männliche Jugendliche durch dieselbe Gruppierung getötet wurden, führte zu fast keiner Berichterstattung."
Gestörte männliche Lebenswelt
Wunsch sieht die verhängnisvolle Entwickung auch durch die weiteren Vorträge des Männerkongresses bestätigt. Schon deren Überschriften skizzieren laut Wunsch "sehr eindrucksvoll die problematische und gestörte männliche Lebenswelt und deren gesellschaftliche Folgen". Zu den Vorträgen gehörten u. a. die Themen:
Gerede vom schwachen und benachteiligten Geschlecht zur Mär geworden
Ein besonderes Augenmerk richtete Wunsch auf den Vortrag von Matthias Franz, der zu den Veranstaltern gehörte. Franz habe verdeutlicht, dass, wenn Kinder ein falsches Selbst erwerben, viele Störungen im weiteren Leben vorprogrammiert seien. So gerieten besonders Jungen in eine frühe Abhängigkeit von der Mutter, oft auch deshalb, weil Frauen im Umgang mit der Geschlechtlichkeit des Jungen – wenn auch meist unbewusst - den Bezug zur eigenen Geschlechtlichkeit im Kontakt mit Männern einbrächten. Professor Franz habe dies als das männliche Problem schlechthin bezeichnet. Es werde durch abwesende Väter noch massiv verstärkt. Bezogen auf die angeblich emotions-reduzierten Männer habe Franz verdeutlicht, dass diese in Feldern typisch männlicher Identität – wie z.B. im Fußball oder in Schützenvereinen – sehr ausgeprägt Gefühle zeigen könnten. An einer Männerbild-Vorgabe "Bitte lächeln und nicht schwächeln!" gingen jedoch auf Dauer viele zugrunde. Die Kernaussagen von Franz fasste Wunsch so zusammen: "Wenn Mädchen für bessere Schulergebnisse, weniger Schulabbrecher, mehr Abiturprüfungen stehen und Frauen kürzere Studienzeiten und – teilweise durch Quotenregelungen – bessere Berufsein- und Aufstiegs-Chancen haben, dann wird ein Gerede vom ‚schwachen und benachteiligten Geschlecht' zur Mär."
Kinder sollten nicht schulgerecht, Schulen sollten schülergerecht sein
Dass eine gesunde Entwicklung bereits im frühen Kindesalter behindert werde, zeigten weitere Vorträge. Zu vielen Kindern fehle eine täglich mehrstündige körperliche Bewegung. Jungen benötigen ergänzend körperliche Herausforderungen, auch mit Kräftemessen und Risiko. Wer dies nicht – auch in der Schule – gezielt fördere, missachte eine gesunde und förderliche Geschlechtsentwicklung. Insgesamt werde die - zum Teil ganz natürliche - kindliche Lebhaftigkeit viel zu leichtfertig als Störung bzw. Krankheit bezeichnet. Wunsch verweist auf die Fragestellung: Ritalin gegen ADHS - Wundermittel oder Kokain für Kinder? Die "Fachvertreter" haben darauf laut Wunsch eine eindeutige Antwort gegeben: „Kinder sollten nicht schulgerecht, sondern Schulen sollten schülergerecht gemacht werden."
Zum Schaden für Frauen und Gesellschaft insgesamt
Für ihn, so Wunsch, sei erneut deutlich geworden, welch gravierende Verwerfungen sich in einer Gesellschaft ergeben, wenn versucht werde, traditionelle Rollenmuster im Alleingang außer Kraft zu setzen. Ob sich nun Männer oder Frauen, Alte oder Junge, Deutsche oder Einwanderer betroffen seien, ohne eine Einbeziehung der Anderen gehe es nicht.
Darüber hinaus stellt Wunsch Fragen, die auch bei der Tagung zum Ausdruck gebracht worden seien, insbesondere:
Wunsch zitiert in seinem Resümee des Kongresses am Ende Professor Hollstein: "Der Feminismus und seine Ideologie prägen heute die öffentliche Debatte. Dabei erscheint der Mann als verachtenswerte und defizitäre Gestalt; er wird als schlecht, böse und eigentlich überflüssig dargestellt. Ohne ihn sähe die Welt besser aus. Solche Zuschreibungen beschädigen die Selbstachtung von Jungen und Männern und lassen nicht mehr viel von ihnen übrig. Das hat negative Folgen - auch für die Frauen und die Gesellschaft insgesamt."
Das Interview mit Albert Wunsch: General-Plan der Feministinnen zur Entmannung der Gesellschaft ? (in: ARCHEVIVA & ARCHEZEIT)
Zur Internetseite des Männerkongresses: www.maennerkongress2014.de
Das Programm des Kongresses: maennerkongress_2014_der_heinrich-heine-universitaet_duesseldorf.pdf
Albert Wunsch im Internet: www.albert-wunsch.de
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Leserbriefe
Selbstgewählte Blindheit die Folge der Gottlosigkeit
Ohne Gott geht es fürwahr in die Dunkelheit. Ganz deutlich erkennbar an den absonderlichen und selbstzerstörerischen Ideen, wie sie von feministischen Ideologinnen kreiert wurden. Es ist erschütternd wie sehr der Mensch entarten kann, wenn er daran geht, die unveränderlichen Natur- und Schöpfungsordnungen entsprechend seinen Vorstellungen zu "verbessern". Das Schlimme ist, dass der feministische Unsinn bislang nahezu widerspruchslos hingenommen wurde. Das ist nur möglich, wenn einer Mehrheit der gesunde Menschenverstand und das Gespür für richtig und falsch abhanden gekommen ist, was wiederum eine Folge der Gottlosigkeit ist. Gott gibt die Menschen in ihre selbstgewählte Blindheit dahin. Dass dies jetzt bei dem Männerkongress thematisiert wurde, lässt hoffen, dass es noch nicht zu spät ist. Die Natur und ihre Gesetze lassen sich durch ideologische Vorstellungen nicht verändern. Absolut sicher ist allerdings, dass die Folgen einer falschen Weltsicht großen Schaden anrichten und eben das muss vermieden werden.
Der Verlust an Vaterschaft
Die Verweiblichung westlicher Gesellschaften schreitet fort. Auf der männlichen Seite haben wir es mit einem Rückzug aus angestammten Aufgabenbereichen zu tun. Gesellschaftlicher Gradmesser scheint mir hier der verbreitete Verlust an Spiritualität sein, siehe Kirchenflucht.
Auf der weiblichen Seite erleben wir eine radikale Vermarktung der Frau in der Arbeitswelt, nebst der Rolle als Frau und Mutter. Einer allgegenwärtigen Mütterlichkeit steht schon lange ein großes Fragezeichen gegenüber. Der Platz wo früher Vaterschaft stattgefunden hat ist in vielen Beziehung verkümmert. Söhne aber auch Töchter wachsen oftmals ohne Vater auf oder erleben den männlichen Part von Erziehung nur ganz reduziert. Hier pflanzen sich Probleme von Generation zu Generation fort.
Aber es gibt Antworten auf die großen Beziehungsfragen unserer Zeit. Mit seinem Buch „Der ungezähmte Mann“ markierte John Eldredge schon vor über zehn Jahren einen christlichen Wendepunkt im männlichen Selbstverständnis und erntete massive Kritik. Ein gutes Zeichen und Beweis, dass es wirklich so schlimm ist wie beschrieben. In Deutschland sind es Leute wie der Männercoach Dirk Schröder und Günter Voelk, die mit ihren Programmen helfen, Männer wieder in ihren Stand und in ihre Verantwortung zu bringen. Und das klappt immer wieder sehr gut, denn Männer lernen von Männern und wachsen gemeinsam in ihre jeweilige Berufung hinein.
Männerkongreß 2014
Bei der Lektüre des Berichtes über den Männerkongreß lief es mit kalt den Rücken hinunter. An den Säulen unserer Gesellschaft wird munter gesägt: Der Genderismus, der Feminismus, die Absolutsetzung der Homosexualität und die Störung der männlichen Identitätsfindung machen unsere Gesellschaft von innen kaputt. Dann kommen noch die Mohammedaner (IS und andere) von außen. Wo ist unsere heutige Arche Noah?
Bemerkenswert ist, daß der Männerkongreß 2014 in den Online-Ausgaben sämtlicher überregionaler Zeitungen totgeschwiegen wird. Sogar in der "Jungen Freiheit" fand ich nichts ...