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Vertreter der CSU, CDU und SPD geben AfD Mitschuld am Terroranschlag in Halle


10.10.19

Vertreter der CSU, CDU und SPD geben AfD Mitschuld am Terroranschlag in Halle

Vorwurf der geistigen Brandstiftung, Judenhass, Menschenhass und Hetze

(MEDRUM) Zwei Tote und zwei Verletzte, die Opfer eines Rechtsextremisten wurden, sind in Halle zu beklagen. Wie bei all solchen schrecklichen Ereignissen wird neben der Trauer und Bestürzung auch die Schuldfrage gestellt.

Herrman sieht in Höcke einen geistigen Brandstifter

Es ist noch kein Tag seit dem brutalen Anschlag in Halle vergangen, seitdem bereits die parteipolitische Schuldzuweisung begonnen hat. Nach Auffassung des CSU-Politikers Joachim Herrmann trägt die AfD eine Mitschuld an der Bluttat des Rechtsextremisten. Herrmann sagte im Bayerischen Rundfunk: "Das eine sind diese schrecklichen Gewalttäter,  wo wir bestmöglich davor geschützt sein müssen oder versuchen müssen, sie rechtzeitig zu erkennen. Das andere sind auch die geistigen Brandstifter. Da sind in letzter Zeit auch einige Vertreter der AfD in unverschämter Weise aufgefallen, wenn ich an den Thüringer AfD-Boß Björn Höcke denke. Er ist einer dieser geistigen Brandstifter, wenn es darum geht, wieder mehr Antisemitismus in unserem Land zu verbreiten. Und auch darüber müssen wir die politische Auseinandersetzung ganz konsequent führen."

Friedmann sieht politische Heimat des Hasses bei AfD im Bundestag und allen Landtagen

Auch von CDU-Mitgliedern gibt es erste Schuldzuweisungen. So hat Michel Friedmann, ehemals Mitglied im CDU-Parteivorstand, Herausgeber der Zeitung Jüdische Allgemeine, im Interview mit dem ZDF Morgenmagazin gesagt: "Judenhass und Menschenhass, und das ist eine neue Qualität, hat eine politische Heimat in der größten Oppositionspartei im Bundestag und in allen Landtagen. ... Die AfD ist jedenfalls politisch eine sehr zerstörende Partei, sie ist eine demokratiefeindliche Partei, und jeder Wähler und Wählerin kann sich die Hände nicht mehr in Unschuld waschen, wenn die geistige Brandstiftung immer enthemmter ist."

Karl Lauterbach: Verbrecher wollen "Hetzern der AfD" gefallen

Der SPD-Politiker und Kandidat für den SPD-Parteivorsitz Karl Lauterbach wies der AfD sogar große Mitschuld zu. Er twitterte: "Es ist die Hetze der AfD, die dem Rechtsextremismus eine politische Stimme gab. Durch diese Hetze fühlen sich einzelne Verbrecher legitimiert, ihre Grausamkeiten zu begehen. Den Hetzern der AfD wollen die Verbrecher, auch der in Halle, gefallen. Die AfD trägt eine große Mitschuld."