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Verhütung ist nicht "cool'"


22.09.10

Verhütung ist nicht "cool"

Jugendliche haben immer häufiger ungeschützten Geschlechtsverkehr und haben die höchsten Krankheitsinfektionsraten

(MEDRUM) Nach den Erkenntnissen der Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) hat der Anteil von Jugendlichen, die ungeschützten Geschlechtsverkehr haben, international stark zugenommen. Einer der Gründe ist: Verhütung ist nicht "cool".

Fast die Hälfte der in Europa, Nordamerika und im asiatisch-pazifischen Raum befragten Jugendlichen hatte schon einmal ungeschützten Geschlechtsverkehr (45 % im Vergleich zu 36 % im Vorjahr). Die Gründe von Jugendlichen sind vielfältig: Mangelnde Verfügbarkeit von Verhütungsmitteln, mangelndes Wissen, aber auch die emotionale Ablehnung geschützten Geschlechtsverkehrs gehören zu den Gründen. So gab ein Drittel der befragten Jugendlichen aus Thailand an, Verhütung sei nicht "cool".

Die DSW-Geschäftsführerin Renate Bähr meint, die Botschaft sei klar: „Nur gut aufgeklärte Jugendliche können verantwortungsbewusste Entscheidungen über ihr Sexualleben treffen." Das Verhalten Jugendlicher ist besorgniserregend. Aktuelle Zahlen der Weltgesundheitsorganisation belegen: Die Altersgruppe mit der höchsten Infektionsrate bei sexuell übertragbaren Krankheiten wie HIV/Aids ist zwischen 15 und 24 Jahre alt. Eine weitere Folge mangelnder Verhütung sind - oft ungewollte - Teenagerschwangerschaften: Weltweit bringen jedes Jahr 14 Millionen junge Frauen im Alter von 15 bis 19 Jahren ein Kind zur Welt.

Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) ist eine international tätige Entwicklungsorganisation, die 1991 als private gemeinnützige Stiftung von dem Hannoveraner Unternehmer Erhard Schreiber gegründet wurde. Neben der Zentrale in Hannover unterhält die DSW vier Länderbüros in Äthiopien, Kenia, Tansania und Uganda und jeweils ein Büro in Brüssel und Berlin. Die DSW ist parteipolitisch unabhängig und konfessionell nicht gebunden. Für die Durchführung ihrer Projekte ist die Stiftung auf Spenden und die finanzielle Unterstützung durch andere Organisationen angewiesen (Internet: DSW)


Leserbriefe

Da ist ja wohl, bezgl. Sexualität bei den jungen Generationen seit vielen Jahren einiges "aus dem Ruder gelaufen". Das war mir, ich bin jetzt 80 1/2 J., in meiner Jugendzeit vor ca. 60 Jahren, in solch einem Umfang, seit vielen Jahren wohl nicht so. Es scheint da keine Hemmung u. Begrenzung zu geben. Woran liegt das ??? Hatte man da nicht vonseiten der Regierung unter Bundeskanzler Willy Brandt und seiner damal. Familienministerin Frau Strobel (?) nicht geglaubt, durch die Einführung eines sogen. "Sexualkundeunterichts" würde so in der Entwicklung der Kinder der heikle, sensible Bereich "Sexualität" in Griff und ein für alle Mal geordnet werden. Wie die Jahre, seit es staatlicherseits diesen "Aufklärungsunterricht" gibt, deutlich zeigen, war und ist das ein großer Irrtum und Fehlschlag geworden. Unsereiner fragt sich schon seit langem, w a s wurde da eigentlich damals und auch heute unseren Kindern so bezgl. Sex ihnen vermittelt, bezw. richtiger gesagt "beigebracht" !? Ich erinnere mich an eine diesbezgl. Fernsehsendung, in der gezeigt wurde, wie 12-j. Kinder anhand von Bananen zu lernen hatten, wie man einen Kondom aufzieht... Bedenkt man dabei, was im Kind, im Blick auf die sich entfaltende Pubertät mit zunehmendem Druck so förmlich hoch- und herausdrängt. Nicht daß ich gegen eine Sexualkunde wäre: aber sie muß vernünftig und auf Verantwortung hin ausgerichtet sein: statt das Kind/Jugendlichen sozusagen zu trimmen, das "alles, was man da so anreizend gesagt und vorgeführt bekommt", nun dann auch ohne Hemmung anzuwenden, umzusetzen.; und nicht lange damit zu warten, sich darauf vorzubereiten. "Ich will alles und zwar jetzt !", so ähnlich lautete ein Schlager der 60-er Jahre. Man hat bei den heranwachsenden jungen Leuten durch Art, wie der ent- sprechende Unterricht gestaltet war/ist, "die Geister geweckt", die dann nicht mehr zu zügeln waren. Wahre Freiheit heißt "Wofür", nicht sich v o n ihr "frei" zu machen, in dem man (als noch unmündiger, noch nicht reifer Mensch) dazu angestachelt sich an kein Tabu mehr hält.