27.06.09
Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen unterstützt Unterschriftenaktion "Keine Beratungsscheine"
(MEDRUM) Auch die Organisation "Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen e.V. (TCLG)" hat sich der Initiative für die Unterschriftenaktion angeschlossen, mit der Christen für die Abschaffung von Beratungsscheinen in der Evangelische Kirche zum Schwangerschaftsabbruch eintreten.
"Das "Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen", dem ich vorstehe, unterstützt ebenso die Unterschriftenaktion!", erklärte Hartmut Steeb gegenüber MEDRUM. Hartmut Steeb, Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz und vom SPIEGEL vielfach gerügter Christ (was von Christen geradezu als besondere Auszeichnung verstanden werden kann), setzt sich konsequent für das Lebensrecht ungeborener Kinder ein. Darin unterscheidet er sich von manchen Zeitgenossen, die im ungeborenen Kind ein Subjekt sehen, über dessen Leben disponiert werden darf, wenn sich eine schwangere Frau etwa in einer sozialen Konfliktlage sieht.
Wie aus der Analyse des Professors für Systematische Theologie Rainer Mayer über die "Ethische Problematik der Schwangerschaftskonfliktberatung" hervorgeht, muß das Leben des ungeborenen Kindes aus theologisch-ethischer Sicht vom Menschen als unverfügbar betrachtet werden. Die Realität in der Schwangerschaftskonfliktberatung der EKD ist allerdings eine andere. Sie mißt dem Leben des ungeborenen Kindes bei ihrer Beratung keinen Vorrang vor anderen Werten bei, sondern berät "ergebnisoffen". Die EKD erfüllt damit die rechtliche Voraussetzung des Schwangerschaftskonfliktgesetzes für das Ausstellen so genannter Beratungsscheine, die zum straffreien Schwangerschaftsabbruch berechtigen. Die Scheine liegen mitunter bereits vorbereitet in der Schublade, berichten Schwangere an die Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA).
Eine solche Bescheinigungspraxis trägt dazu bei, dass in Deutschland nach den amtlichen Zahlen jedes Jahr dem Leben einer Großstadt mit mehr als 100.000 ungeborenen Kindern ein vorzeitiges Ende durch ärztliche Eingriffe bereitet wird. Nach Lage der Dinge besteht in Deutschland seit Einführung der sogenannten Indikationslösung jährlich in theoretisch mehr als 100.000 Fällen für schwangere Frauen eine Gefahr für ihr Leben oder ihre körperliche oder seelische Gesundheit, die nur durch die Abtreibung abgewendet werden kann. So formuliert der Gesetzgeber die Bedingung der so genannten medizinisch-sozialen Indikation, unter der Tötung eines ungeborenen Kindes bis zur 12. Schwangerschaftswoche straffrei vorgenommen werden kann. Statistisch betrachtet heißt das, bei mindestens jeder 7. Schwangerschaft wird ein ungeborenes Kind abgetrieben, weil eine Gefahr für die Mutter besteht, die nur durch Abtreibung abgewendet werden kann. Und dies geschieht in einem Land, das zu den wohlhabendsten und medizinisch bestversorgten Ländern der Welt zählt, in dem aber die die Geburtenraten implodiert sind, und das für seine Zukunft nichts dringender benötigt als Kinder. Derartige Resultate können daher weder politisch noch theologisch noch ethisch überzeugen.
Auch Hartmut Steeb und das "Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen" halten einen solchen Umgang mit dem ungeborenen Leben für bedenklich. Darum setzen sich er und das TCLG "für das Lebensrecht jedes Menschen - von der Zeugung bis zum natürlichen Tod" als Maxime für die Schwangerschaftskonfliktberatung ein. Das TCLG tritt damit nicht für ergebnisoffene, sondern für eine ergebnisorientierte Beratung ein, wie sie dem Evangelium entspricht.
Das Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen (TCLG) ist ein Netzwerk von Personen, die sich aus christlicher Verantwortung für das Lebensrecht jedes Menschen einsetzen. Sie gehören zu unterschiedlichen christlichen Gemeinden, Einrichtungen, Initiativgruppen und Organisationen oder arbeiten selbständig. Das TCLG veranstaltet regelmäßig ein Lebensrecht-Forum. Das nächste Forum findet am 21.11.2009 in Kassel statt.
Weitere Information: Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen
Organisationen, die die Unterschriftenaktion unterstützen -> "Keine Beratungsscheine"
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