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Tagesspiegel zur Guttenberg-Affäre: Uni Bayreuth erhielt finanzielle Unterstützung


26.02.11

Tagesspiegel zur Guttenberg-Affäre: Uni Bayreuth erhielt finanzielle Unterstützung

(MEDRUM) Unter der Überschrift "750 000 Euro für die Uni Bayreuth" berichtet "Der Tagesspiegel" (24.02.11), der CSU-Politiker Karl-Theodor zu Guttenberg habe sich an der Universität Bayreuth über seinen Familienbesitz auch als "Sponsor" betätigt.

Der Tagesspiegel berichtet wörtlich: "Während der Arbeit an seiner Dissertation hat sich der CSU-Politiker Karl-Theodor zu Guttenberg an der Universität Bayreuth über seinen Familienbesitz auch als Sponsor betätigt." Tatsächlich sind für die Einrichtung eines neuen Studiengangs an der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth laut Tagesspiegel von der Rhön-Klinikum AG, in deren Aufsichtsrat zu Guttenberg ehemals tätig war, in der Zeit zwischen 1999 und 2006 insgesamt 747 764,36 Euro überwiesen worden. Diese Angaben wurden von der Rhön-Klinikum AG dem Tagesspiegel bestätigt. Zwischen der finanziellen Unterstützung und den für Freiherr zu Guttenberg zuständigen Professoren hat es jedoch keinen Zusammenhang gegeben, wie ein Sprecher der Rhön-Klinikum AG dem Tagesspiegel zufolge feststellte.

KarlImage-Theodor Freiherr zu Guttenberg war bis zum Verkauf eines großen Aktienpaketes, das der Familie zu Guttenberg gehörte und - wie in den Medien berichtet wurde - 2002 an die Hypovereinsbank für ca. 260 Mio. EUR verkauft wurde, Mitglied des Aufsichtsrates dieser Aktiengesellschaft. Seine Doktorarbeit hatte Freiherr zu Guttenberg nach dem Ende seines Studiums der Rechtswissenschaften im Jahr 2000 begonnen und vier Jahre nach seiner Tätigkeit als Mitglied des Aufsichtsrates im Jahr 2006 beendet.

Die Balkengrafik oben gibt einen Überblick über die zeitlichen Abläufe. Im Februar 2009 wurde Karl-Theodor zu Guttenberg, der im Oktober 2008 die Aufgabe des Generalsekretärs der CSU übernommen hatte, zum Bundesminister für Wirtschaft als Nachfolger von Michael Glos (CSU) ernannt. Nach den Bundestagswahlen 2009 übernahm er im neuen Kabinett der Koalitionsregierung von CDU/CSU und FDP im Oktober 2009 das Amt des Verteidigungsministers.

Wie das Magazin "Stern" am 25.02.11 berichtet, werden jetzt auch schwere Vorwürfe gegen die Universität Bayreuth erhoben. Es wird der Verdacht geäußert, wegen wirtschaftlicher Verflechtungen sei zu Guttenberg womöglich schonend behandelt worden.


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