17.11.10
Spiegel schreibt Unsinn über Schavan-Initiative
In Sachen PID will stellvertretende CDU-Vorsitzende angeblich Verbündete gegen Merkel-Kurs suchen
(MEDRUM) "Anette Schavan sucht Verbündete gegen Kanzlerinnen-Kurs", schreibt der Spiegel in seiner Online-Ausgabe am 17.11.10.
Der Spiegel bezieht seinen Artikel über Schavans Absicht auf die Rheinische Post, die unter der Überschrift "Schavan sucht Verbündete für PID-Verbot" berichtet, daß die auf dem CDU-Parteitag knapp erfolgreichen Befürworter eines Verbots von Gentests an befruchteten menschlichen Eizellen nun im Parlament eine Mehrheit organisieren wollen. Die stellvertretende CDU-Vorsitzende Annette Schavan wird mit den Worten zitiert: "Jetzt kommt es darauf an, Verbündete für unsere Position auch über die eigene Fraktion hinaus im Bundestag zu finden", sagte die stellvertretende CDU-Vorsitzende Annette Schavan unserer Redaktion."
Anette Schavan unterstützt damit die Position der CDU-Vorsitzenden Angela Merkel, die sich auf dem Parteitag ebenfalls für ein PID-Verbot ausgesprochen hatte. Der Spiegel stellt die Initiative von Anette Schavan in seiner Überschrift nun auf den Kopf und macht aus der Suche nach einer Mehrheit für die Position Angela Merkels eine Suche nach Verbündeten gegen den Kanzlerinnen-Kurs (Bild links: Ausschnitt aus Spiegel-Online). Journalistische Unfähigkeit oder böse Absicht?
Ergänzung von 09.34 Uhr:
Kurze Zeit nach der Veröffentlichung dieses MEDRUM-Artikels hat der Spiegel die Überschrift seines Artikels geändert. Nun schreibt der SPIEGEL: "Schavan buhlt um PID-Gegner" (Bild unten: Ausschnitt aus Spiegel-Online nach Änderung der Überschrift). Der Spiegel hat damit zwar einen eklatanten journalistischen Fehler beseitigt, gibt aber zugleich zu erkennen, was er von dem Versuch hält, Verbündete für ein PID-Verbot durch die Kraft der Argumente zu gewinnen.
MEDRUM -> CDU für ein Verbot der PID
Leserbriefe
Spiegel schreibt Unsinn
Man muss es leider sagen, aber diese Art von Journalismus ist das "tägliche Brot" von Spiegel Online. Sie setzen m.E. wissentlich falsche "Luftblasen" in die Welt und erfreuen sich an der anschließenden "heißen" Diskussion, die dann immer ein "Geschmäckle" übrig lässt, nach dem Motto: "Es wird schon etwas dran sein". Diese Luftblasen werden vor allem freitags losgelassen, weil am Wochenende viel Zeit in den Foren, Blogs oder bei Twitter diskutiert wird. Auch so kann man "Politik" machen. Es lebe die Medien"demokratie".