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Sollten Evangelikale tolerant sein?


02.10.13

Sollten Evangelikale tolerant sein?

Präses Michael Diener: "Nicht nur ich habe den Heiligen Geist, sondern auch der andere.“

(MEDRUM) "Akzeptanz, Toleranz, oder Meinungsdiktatur", so lautete das Thema des Allianztages, den die Deutsche Evangelische Allianz am 28.09.13 in Bad Blankenburg abhielt. Der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Präses Michael Diener, rückte ins Bewusstsein, dass es wichtig ist, Pluralität zu akzeptieren und Toleranz zu üben.

„Toleranz“ war das Schwerpunktthema der Referate und Gespräche beim Allianztag 2013. „Wir als Deutsche Evangelische Allianz fragen nach innen und außen, wie wir mit anderen Meinungen und Weltanschauungen im mitunter uferlos scheinenden ‚Meer der Toleranz‘ umgehen“, hieß es in der Ankündigung des Allianztags.

Für Michael Diener ist Toleranz ein wichtiges Gebot. In seinem Beitrag hob er hervor, Christen müssen sich vor Intoleranz hüten und dürften nicht den Absolutheitsanspruch Gottes auf sich selbst übertragen nach dem Motto „Ich und der liebe Gott sagen euch“. Toleranzprobleme gibt es nicht nur allgemein in der Gesellschaft, sondern treten mitunter auch in evangelikalen Gemeinden auf, wie Diener feststellte. Wichtig ist für ihn, dass es nicht an der Bereitschaft und Fähigkeit fehlt zu differenzieren, denn, so Diener, „das Leben ist komplex.“ Manche Evangelikale lehnten auch Pluralität ab. Wer nicht ihrer Meinung sei, werde als Verführer betrachtet, stellte er kritisch fest.“ Für ihn stehen Pietismus und Toleranz aber nicht im Widerspruch. Nach Dieners Auffassung gilt für Christen vielmehr: „Nicht nur ich habe den Heiligen Geist, sondern auch der andere.“


Leserbriefe

Der Begriff der "Evangelikalen" ist kein christlicher Begriff, sondern wurde von den Medien geprägt um das Phänomen des Glaubens handhaben zu können. Menschen, die so´"sehr" glauben, dass ihr Verhalten merkwürdig oder scheinbar "gefährlich" anmutet, bekamen das Prädikat "evangelikal". Toleranz bedeutet in erster Linie "Duldsamkeit" anderer Auffassung und anderem Verhalten gegenüber. Eine Eigenschaft die Christen vornehmlich zeigen sollten. Gleichzeitig sollte sie Toleranz aber nicht stumm machen. Denn tolerantes Verhalten heisst nicht, die Wahrheit verschweigen zu müssen. (Jesus Christus spricht "Ich bin die Wahrheit und das Leben….) Daher wäre es vermutlich besser gewesen, der Allianztag hätte das Thema "Wie mit der Wahrheit umgehen?" gehabt. Das hätte alles eingeschlossen und wäre nicht auf weltliche Begrifflichkeit beschränkt gewesen.