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Skurille Gedanken in skurillen Köpfen


08.12.08

Skurrile Gedanken in skurrilen Köpfen

Die digitale Welt macht es möglich - Geschlossenheit der Hessen-SPD durch Handy-Fotobeweis?

(MEDRUM) Eine kaum glaubliche Vorstellung geht durch die Medien: Linientreue wollten einige Angehörige der hessischen SPD offenbar mit Hilfe von Handy-Fotos nachweisen.

Zuerst in der Sonntagszeitung der FAZ, dann war es in anderen Medien zu lesen. Es soll einige Köpfe in der SPD gegeben haben, die daran dachten, den Abgeordneten den Beweis ihrer Linientreue zu Andrea Ypsilanti durch Handy-Fotos nachzuweisen. Wenn Loriot einen solchen Sketch erfunden hätte, wäre es einer seiner unzähligen kreativen Einfälle gewesen, die Heiterkeit und Schmunzeln erregt hätten. Dass eine solche Idee offenbar aber tatsächlich bei den Überlegungen eine Rolle gespielt haben soll, die Mehrheit für eine Wahl von Andrea Ypsilanti abzusichern, ist mehr als die Erregung eines öffentlichen Ärgernisses. Es stellt denjenigen Politikerinnen und Politikern der SPD ein Armutszeugnis aus, die berufen sind, die Bürger in einer freiheitlichen Demokratie als Abgeordnete in einem deutschen Landtag zu vertreten und sich offenbar nicht scheuen, zentrale demokratische Prinzipien wie das der geheimen Wahl und Freiheit des Abgeordneten bei seiner Mandatsausübung mit Füßen zu treten. Es war selbstverständlich keine Idee, die aus den Reihen der Fraktionsführung gekommen sein soll. Dennoch, wenn es noch eines Beweises bedurft hat, dass manche Parteienvertreter den Staat als eine Art Eigentum der Parteien betrachten, dann ist dieser Beweis spätestens mit der infamen Idee des Fotobeweises aus dem Kreis von Vertretern der SPD in Hessen erbracht. Sie stellen den Wähler ein weiteres Mal vor ein Rätsel.

-> X-Ypsilanti - Aufgelöst


Artikel FAZ.net -> Handyfotos, Hintertüren - Ypsilantis Methoden?