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Sigmar Gabriel: Türkische Aleviten besser integriert als Katholische Kirche


09.03.11

Sigmar Gabriel: Türkische Aleviten besser integriert als Katholische Kirche

Forum Deutscher Katholiken weist "primitive Feindseligkeit" des SPD-Vorsitzenden zurück

(MEDRUM) Der Bundesvorsitzende der SPD, Sigmar Gabriel, hat den türkischen Aleviten ein dickes Lob ausgesprochen. Sie seien besser integriert als die Katholische Kirche, meinte er laut einem Bericht der Zeitung DIE WELT. Das Forum Deutscher Katholiken hat gegen die Äußerungen des SPD-Chefs protestiert.

Im einem Artikel über alevitische Türken in Deutschland berichtet DIE WELT über Äußerungen von Sigmar Gabriel, die er beim Neujahrsempfang der Alevitischen Gemeinde in Berlin gegenüber ihrem stellvertretenden Vorsitzenden, Ali Ertan Toprak, gemacht hat. Laut WELT meinte Gabriel zu Toprak: "Sie sind ja inzwischen besser integriert als die katholische Kirche!" Applaus erntete Gabriel dafür von der Grünen-Chefin Claudia Roth, berichtet die Welt.

Keinen Applaus sondern heftigen Widerspruch erntete Gabriel mit seinem Integrationsvergleich beim Forum Deutscher Katholiken. Mit den Worten „Primitive Feindseligkeit gegen die katholische Kirche" kommentierte Hubert Gindert, Vorsitzender des Forums, die Äußerung Gabriels. Womöglich ärgert sich der SPD-Bundesvorsitzende "egozentrisch darüber, dass seine Partei unter Katholiken nur geringen Erfolg hat", merkte Gindert weiter ein. Er sieht in Gabriels jetzt demonstriertem Verhalten einen "schlagenden Beweis dafür, dass katholische Christen für ihre traditionelle Zurückhaltung gegenüber dem demokratischen Sozialismus ihre guten Gründe haben." Auch die Meldung, Gabriel habe Applaus von der „grünen" Claudia Roth geerntet, ist für Gindert nicht weiter überraschend. Man kenne die Abneigung von „Grünen" gegen die katholische Kirche, so Gindert.

Fraglich ist allerdings, wie ernst derartige Bemerkungen des SPD-Vorsitzenden Gabriel grundsätzlich genommen werden müssen. Spätestens seit der Bundestagsdebatte über den Fall zu Guttenberg ist klar, daß Gabriel dazu neigt, maßlos zu überziehen. Er hatte zu Guttenberg indirekt mit Berlusconi verglichen, obgleich gerade Sigmar Gabriel vorsichtig seine müsste, solch einen Vergleich bei anderen Personen als der eigenen anzustellen. Denn seit der Affäre mit einer Briefkastenfirma, die er in seiner Zeit als Fraktionschef im Niedersächsischen Landtag gründete, um von VW für Beratungsdienste entgolten zu werden, wird Gabriel vom Wirtschaftsethiker Prof. Hans-Joachim Selenz immerhin der Abgabe einer falschen Eidesstattlichen Versicherung beschuldigt. Er hat also, wie Selenz zu berichten weiß, allen Grund, darüber froh zu sein, daß die Staatsanwaltschaft in dieser Angelegenheit bis heute aus nicht nachvollziehbaren Gründen keine Anklage gegen ihn erhoben hat. Die Forderung Gabriels, es dürfe für "Medienstars" wie zu Guttenberg keine Sonderrechte geben, muß er vor allem auch für sich selbst als Spitzenpolitiker der SPD gelten lassen, was er offenbar ebenso zu verdrängen scheint wie den Beitrag der Katholischen Kirche für diese Gesellschaft. Gindert dazu: „Der SPD-Bundesvorsitzende verdrängt den unüberbietbaren Beitrag des katholischen Christentums zur Kultur- und Geistesgeschichte unseres Landes ebenso wie die Bedeutung der Katholiken zur Stabilität unserer Demokratie; Katholiken neigen nur unterdurchschnittlich zu einem linken oder rechten Extremismus."

Die Verdrängungskünste des SPD-Vorsitzenden machen deutlich: Das Urteil von Sigmar Gabriel ist von zweifelhaftem Stellenwert, ganz besonders, wenn er über die Integrität anderer Politiker herfällt oder über die Integration der Katholische Kirche fabuliert.


28.02.11 MEDRUM Gabriel und Guttenberg
21.02.11 FOCUS Gabriel vergleicht Guttenberg mit Berlusconi
04.03.11 WELT Aleviten – die anderen Türken in Deutschland

Leserbriefe

Wenn Gabriel vor 4000 Jahren gelebt hätte, dann hätte er wahrscheinlich Lot dazu aufgefordert, sich besser in Sodom zu integrieren...

Danke, denn wirklich treffend passt dies zu "Gabriels Integrations- Feststellungen ! Doch auf Grund der heutigen sehr ernsthaften Tsunami Seebeben vor Japan und an den Küsten, und in den letzten Tage, rasant rasch aufeinanderfolgenden Erschütterungen - tragisch wo auch immer- , erinnerte mich heute morgen beim Lesen des Psalmes 75 , ermutigend und sehr ermahnend wie der höchste REGENT es sieht ---
Vers 3 , wenn MEIN Zeitpukt gekommen ist, werde ICH GERECHT richten !
Vers 4, "Wanken mag die Erde und alle ihre Bewohner, ICH habe ihre Säulen festgestellt ".
Vers 6, "Pocht nicht so hoch auf eure Gewalt ! Redet nicht so halsstarrig" !
7) Denn es kommt nicht vom Aufgang und vom Niedergang, nicht von der Wüste (Ölhähne!!), und nicht von den Bergen,
8) s o n d e r n GOTT ist RICHTER, der diesen erniedrigt und jenen erhöht.
9) Denn der HERR hat einen Becher in der Hand mit starkem Wein voll eingeschenkt. ER schenkt daraus ein und die Gottlosen Erden müssen ALLE daraus trinken und sogar die Hefe schlürfen ! Weiterzulesen und Vertrauen ist sehr sehr empfehlenswert.

Ja, liebe Leute, was erwartet Ihr von einem Politiker, der Herrn zu Guttenberg mit Berlusconi vergleicht? Manche Politiker können ihr eigenes Unwissen mit "tollen " Phrasen übertünchen. Wie heißt es doch so schön: "Angriff ist die beste Verteidigung." (siehe auch 1. Mose 3) Und dass Claudia Roth Beifall klatscht: ist doch prima. So offenbaren sich Parteien vor der Wahl, was sie wirklich denken.