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Report Mainz: Ackermann lud Freunde ins Bundeskanzleramt ein


25.08.09

Report Mainz: Ackermann lud Freunde ins Bundeskanzleramt ein

(MEDRUM) In seiner gestrigen Sendung berichtete Report Mainz, dass der Chef der Deutschen Bank im April 2008 aus Anlaß seines 60. Geburtstages Freunde auf Staatskosten ins Bundeskanzleramt einladen durfte.

Report Mainz brachte in der gestrigen Sendung einen Auszug aus einem Interview, in dem Ackermann im ZDF über das Angebot der Bundeskanzlerin Angela Merkel an ihn berichtete, im Bundeskanzleramt mit Gästen seiner Wahl einen Abend zu verbringen. Ackermann dazu in der ZDF-Sendung "Kanzlerin Merkel" vom 11.08.09: "Sie hat mir damals gesagt, sie würde gerne etwas für mich tun. Ich solle doch einmal etwa 30 Freunde und Freundinnen einladen aus Deutschland und der Welt, mit denen ich gerne einen Abend zusammen sein würde im Kanzleramt. Und ich muss Ihnen sagen, es war ein wunderschöner Abend". Nach Recherchen von Report Mainz sollen dafür allein für zusätzliches Service-Personal Kosten in Höhe von 2.100 Euro angefallen sein.

Das Bundeskanzleramt hat diese Darstellung zurückgewiesen. Es habe sich nicht um eine private Feier gehandelt. Die Bundeskanzlerin habe lediglich den 60. Geburtstag zum Anlaß genommen, im repräsentativen Bereich des Kanzlerbüros ein Abendessen mit Vertretern der Wirtschaft und Gesellschaft auszurichten.

Die Veranstaltung stößt auf Kritik bei Vertretern von Parteien und beim Parteienrechtler Prof. Martin Morlok. Sie kritisieren die Vermengung von privatem Vergnügen und amtlicher Tätigkeit. Die Fraktion der Linken sieht einen Widerspruch zwischen der Darstellung von Ackermann und des Bundeskanzleramtes, da Ackermann seine Genugtuung zum Ausdruck gebracht habe, Freunde ins Kanzleramt einladen zu dürfen. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Gesine Lötzsch, will im Haushaltsausschuß fordern, dass Angela Merkel die Veranstaltung aus privater Tasche bezahlt.

"Das Kanzleramt als Partyraum für den Banker und seine Freunde", kommentierte Report Mainz den Vorgang. Die Frage sei, wer für den Abend bezahlt habe. Die Tageschau merkte an: "Das Abendessen könnte noch ein politisches Nachspiel haben".