26.04.09
Protest gegen den gesamten Kongreß
Marburger Aktionsbündnis wirft Kongreß Psychotherapie und Seelsorge Menschenfeindlichkeit vor
(Marburg) Das Marburger Aktionsbündnis "Kein Raum für Sexismus, Homophobie und religiösen Fundamentalismus" bekräftigte seinen Protest am Kongreß Psychotherapie und Seelsorge und stellte heraus, dass sich der Protest nicht nur gegen einzelne Referenten, sondern gegen den gesamten Kongreß richtet.
Das Aktionsbündnis erklärte am 21.04.09 aufgrund eines Berichtes in der Zeitung DIE WELT in der Ausgabe vom 17.04.09:
„Unser Protest richtet sich explizit gegen den gesamten Kongress. Unsere Kritik machen wir zwar an einzelnen Referentinnen deutlich, aber auf Grund vielseitiger Verbindungen und Verknüpfungen in fundamentalistische Kreise und Kritik an unzähligen Referentinnen und ihren Organisationen richtet sich unser Protest gegen den Kongress als solchen. Dass es auf dem Kongress nicht um das Thema Homosexualität geht, nehmen wir nicht als Entschuldigung dafür an, homophoben und evangelikalen Referentinnen dort ein Forum zu bieten."
"SPD und Grüne laufen nun Sturm"
In einer Mitteilung vom 20.04.09 wiederholte das Aktionsbündnis zuvor insbesondere die Kritik an Markus Hoffmann von der Beratungsorganisation "Wuestenstrom" und erklärte:
"Etwa Markus Hoffmann, seines Zeichens Sozialarbeiter und Mitarbeiter des Vereins Wüstenstrom. Ausgerechnet Markus Hoffmann ist nun als Referent auf dem Internationalen Kongress für Psychotherapie und Seelsorge eingeladen, der vom 20. bis 24. Mai in der Marburger Uni und Stadthalle stattfinden soll. SPD und Grüne laufen nun Sturm und verlangen von der Stadt Marburg und der Universität, sich von den umstrittenen Referenten zu distanzieren."
Verständnis der freiheitlich-demokratischen Grundordnung
Die Sprecherin des Bündnisses, Nora Nebenberg, betonte in der Mitteilung vom 21.04.09, in den sexistischen und homophoben Auswüchsen einzelner Referenten werde nur die Spitze des Eisberges gesehen. Dass menschenverachtende Positionen unter dem Deckmantel der Meinungsvielfalt oder gar der Freiheit akzeptiert werden, führe die Positionierung der Akademie und ihrer Rechtfertigungen ad absurdum. Nebenberg verweist auf Dr. Detlev Buchholz, den Präsidenten der FH Frankfurt, der dies in einer Pressemitteilung des AStA der FH folgendermaßen formuliert habe:
„An der Universität Marburg, scheint man den Sinn der freiheitlich-demokratischen Grundordnung anders zu deuten und geht den entsprechend umgekehrten Weg. Da werden Gleichstellungsreferate und die Öffnung der „Dual Career Services" für Homosexuelle zum Feigenblatt, wenn man gegenüber homophoben Beiträgen in Universitäts-Veranstaltungen kein Rückgrat zeigt."
Unterstützung des Aktionsbündnisses
Das Aktionsbündnis begann, sich Ende März 2009 in Marburg zu formieren. Als UnterstützerInnen nennt das Bündnis mittlerweile 19 Gruppen:
antifa gruppe 5 Marburg
antifa r4 Gießen
AStA der FH Frankfurt
AStA Uni Marburg
Autonomes FrauenLesbenReferat Uni Marburg
Autonomes Schwulenreferat Uni Marburg
BAMM Marburg
DGB Marburg-Biedenkopf
Die Linke Marburg-Biedenkopf
Fachschaft Psychologie der Uni Marburg
Fachschaft Roter Faden der Uni Marburg
Gruppe d.i.s.s.i.d.e.n.t. Marburg
Internationale sozialistische Linke
KBA
Kritische Psychologie Marburg
LesBiSchwule Hochschulgruppe Göttingen
Lisa:2 Marburg
Queer Referat der FH Frankfurt
Radical Homos Göttingen
Copyright www.medrum.de
Bleiben Sie mit unserem Newsletter auf dem Laufenden!