29.10.09
Pressekonferenz zum Start der Berliner Kältehilfe
Kirchengemeinden helfen Menschen in Wintersnot seit 20 Jahren
(MEDRUM) Am Sonntag dem 1. November, ist es wieder soweit: Die Berliner Kältehilfeprojekte öffnen die Türen für obdachlose Menschen, die sonst keine Bleibe haben. Dies kündigte die Berliner Kältehilfe am Montag an.
10.000 wohnungslose Menschen
Die Kältehilfe Berlin geht von einer Zahl von 10.000 wohnungslosen Menschen in Berlin aus. Davon sind etwa 5000 Personen in Obdachlosenunterkünften oder Billigpensionen untergebracht. Etwa 2000 Menschen befinden sich in qualifizierter Betreuung, sie leben in Wohngemeinschaften, Heimen und Übergangswohnungen. Zu der Zahl der untergebrachten Wohnungslosen kommt noch eine Dunkelziffer von Obdachlosen und Wohnungslosen, offizielle Schätzungen sprechen noch einmal von 2.000 bis 4.000 Menschen.
Ziel der Kältehilfe ist zu verhindern, dass Obdachlose in der kalten Jahreszeit körperlich zu Schaden kommen oder sogar erfrieren. Das ist auch im letzten Winter weitgehend gelungen. Darüber hinaus wird versucht, Obdachlose gezielt in weitergehende Hilfen der Integration zu vermitteln.
In diesem Jahr stehen wieder voraussichtlich täglich zwischen 300 - 400 Übernachtungsplätze in Notübernachtungen und Nachtcafes zur Verfügung. Hinzu kommen noch Wärmestuben, Suppenküchen, ärztliche Versorgung und andere Anlaufstellen. Im gesamten Stadtgebiet sind über 70 Kirchengemeinden und Einrichtungen von Caritas und Diakonie, aber auch der weiteren Wohlfahrtsverbände in das differenzierte Netz der Kältehilfe eingebunden.
Das Programm der „Berliner Kältehilfe" begann vor 20 Jahren mit einem Aufruf von Diakonie und Caritas an die Kirchengemeinden, Obdachlose während der Wintermonate zu unterstützen. In der Kältehilfe engagieren sich 34 Kirchengemeinden und ebenso so viele Verbände, Vereine und Initiativen mit eigenen Angeboten. Dazu gehören Beratungsstellen, Notübernachtungen, Nachtcafes, Suppenküchen und Treffpunkte.
Pressekonferenz der Caritas und Diakonie
Die Finanzierung der Kältehilfe, die im Wesentlichen durch Eigenmittel der Träger, durch Zuwendungen der Bezirksämter, des Senates und durch Spenden gesichert wird, ist in den letzten Jahren immer schwieriger geworden. Die Arbeit ist von Kürzungen bedroht. In diesem Jahr wird es nach Informationen der Kältehilfe Einschnitte geben. Dennoch wollen die kirchlichen Wohlfahrtsverbände niemanden abweisen, der in einer existenziellen Notlage um Hilfe bittet, schon gar nicht in den Wintermonaten, heißt es in der Ankündigung des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz für eine Pressekonferenz, die am Donnerstag, 29. Oktober 2009, 11.00 Uhr, in der Heilig-Kreuz-Kirche (Kreuzberg) stattfindet (Zossener Str. 65, 10961 Berlin).
Mehr über die Kältehilfe und die speziellen Angebote finden Sie im Internet unter www.kaeltehilfe-berlin.de
Kontakt:
Hermann Pfahler, DWBO, Existenzsicherung und Integration
Telefon: 030/82097-291