20.09.18
Präsident Erdogan will Zentralmoschee der Türkisch-islamischen Union in Köln einweihen
Neue Moscheen für die Muslime in Deutschland, Enteignungen christlicher Bauwerke in der Türkei
(MEDRUM) Ende September soll in Köln die bereits seit letztem Jahr weitgehend genutzte Zentralmoschee durch den Präsidenten der Türkei eingeweiht werden.
Die Wochenzeitung ZEIT meldet unter der Überschrift "Präsident Erdoğan will Ditib-Moschee in Köln eröffnen", dass der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdoğan bei seinem Staatsbesuch in Deutschland Ende September auch nach Köln kommen wird, um die Zentralmoschee einzuweihen. Die Türkisch-Islamische Union Ditib habe dies offiziell bestätigt.
Zur Bedeutung der Zentralmoschee sagt Ditib: "Die Stadt Köln, unter dem Aspekt Wissenschaft, Kultur, Kunst, Handel und Tourismus eine der wichtigsten und historischen Städte in Nordrhein Westfalen, wird mit der DITIB-Zentralmoschee nicht nur um eine Moschee bereichert. Dieses außergewöhnliche Gotteshaus, das auch den Charakter eines Kulturzentrums trägt, bietet neben den täglichen Gebeten auch Platz für sehr unterschiedliche soziale Räume und verschiedenste religiösen und sozialen Dienstleistungen." Wie heute bekannt wurde, wurde die Türkisch-Islamische Union Ditib als Prüffall eingeordnet. Die Süddeutsche Zeitung meldete: "Der Verfassungsschutz prüft derzeit, ob der größte deutsche Moscheeverband Ditib aufgrund staatsfeindlicher Ziele überwacht werden soll."
Was den türkisch-stämmigen Muslimen wie jeder anderen Glaubensgemeinschaft in Deutschland aufgrund der grundgesetzlich garantierten Religionsfreiheit erlaubt ist, bleibt vielen Christen in der Türkei verwehrt. Besonders schwer haben es dort Türken, die vom Islam zu Christentum konvertiert sind, und Aramäer, die Urchristen in der Türkei. Laut Bundesverband der Aramäer mit Sitz in Heidelberg gab es in den letzten Jahren eine Welle von Enteignungen, unter denen die Aramäer zu leiden hatten. Dazu hat der Verbandsvorsitzende Daniyel Demir im Bayerischen Rundfunk (Bayern 2) Anfang 2018 festgestellt: "Neben den Kirchen und Klöstern sind auch Grabanlagen und weitere Landflächen enteignet und das ist für die wenigen Aramäer dort, für die Urchristen in diesem Gebiet, ein Zeichen, dass man die letzten Aramäer vertreiben will."