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PfarrerInnen der EKD für Gleichstellung homosexueller Partnerschaften mit der Ehe


22.12.09

PfarrerInnen der EKD für Gleichstellung homosexueller Partnerschaften mit der Ehe

Offener Brief an Präses Alfred Buß und Online-Petition von mehr als 100 Pfarrerinnen und Pfarrern

(MEDRUM) In einem Offenen Brief an Alfred Buß, Präses der Westfälischen Landeskirche, haben mehr als 100 Pfarrerinnen und Pfarrer der EKD für die Gleichstellung homosexueller Partnerschaften mit der Ehe plädiert. Dies geht aus einem Bericht der Westdeutsche Allgemeine Zeitung hervor.

Wie die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) in ihrem Artikel "Breite Unterstützung für den Präses" vom 27.11.09 berichtete, starteten Pfarrerinnen und Pfarrer de facto eine Gegenaktion zu einem Offenen Brief von 30 westfälischen Pfarrern, die sich im November 2009 kritisch mit der Haltung von Präses Buß in Fragen der Homosexualität auseinandergesetzt hatten. Etwa 30 Pfarrer aus den Kirchenkreisen Lüdenscheid, Münster, Soest und Witten in hatten einem Offenen Brief ihre Bestürzung über Äußerungen von Präses Buß ausgedrückt. In ihrem Brief, der in der Novemberausgabe des Gemeindebriefs der Kirchengemeinde Wehrdohl abgedruckt wurde, weisen die Pfarrer den Präses auf den Widerspruch zwischen gelebter Homosexualität und der Schöpfungsordnung Gottes hin. Eine Gleichstellung homosexuel­ler Lebensformen mit der Ehe halten sie für unvereinbar mit der Kirchenordnung und sehen in der Haltung von Buß zugleich eine Abkehr von der biblischen Ordnung.

Diese Kritik hatte Präses Alfred Buß zurückgewiesen. Auch der Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg, Klaus Majoress, hatte sich von dem Offenen Brief der Pfarrer an Buß distanziert.

In einem ebenfalls Offenen Brief erklärten danach 115, als Erstunterzeichner öffentlich genannte Personen in einer Gegenposition, die biblische Botschaft bestärke heranwachsende Generationen, ihre sexuelle Orientierung zu entdecken und verantwortungsbewusst zu leben. Die bisher immer wieder zur Verurteilung männlicher Homosexualität herangezogenen Bibelverse (Lev 18,22; 20,13; Ri 19,22; Röm 1,26-27) seien dazu nicht aussagefähig. Die moderne Bibelwissenschaft komme zu anderen Ergebnissen. Damit begründen sie, daß sie eine "Normalisierung des Verhältnisses" der EKD mit "Homosexualität" für angebracht halten.

Gleichzeitig treten sie für die Gleichstellung homosexueller Partnerschaften mit der Ehe ein. Sie erklärten dazu: "Die Ehe ist im umfassenden Sinne eine Verantwortungsgemeinschaft, was ausdrücklich die Geburt und Erziehung von Kindern mit einschliesst, gleichzeitig aber weit über sie hinausgeht. Auch in homosexuellen Partnerschaften werden bereits heute vielfach Kinder geboren und erzogen. Insofern gibt es kein wesentliches Unterscheidungs- (d.i. Diskriminierungs-) Merkmal, um homosexuellen Partnerschaften die Ehe zu verweigern. Wenn in einer Partnerschaft generationenübergreifende Verantwortung gelebt wird, so ist dies Grund genug, dies staatlich, aber auch kirchlich anzuerkennen und zu fördern."

Nach Angaben der WAZ hatten diesen Brief als Petition bis Ende November 550 Unterstützer - Pfarrerinnen und Pfarrer aber auch Presbyter, Diplom-Theologen, Professoren, Religionslehrer, Politiker, Journalisten und Laien online unterzeichnet.


WAZ / DerWesten -> Breite Unterstützung für den Präses

Offener Brief an Präses Buß -> Online-Petition

Evangelische Kirche von Westfalen -> Gleichgeschlechtliche Liebe - der lange Weg vom Nein zum Ja

Evangelischen Wochenzeitung in Westfalen und Lippe Unsere Kirche (UK) -> Superintendent distanziert sich von Buß-Kritik

MEDRUM ->Abkehr von biblischer Orientierung spaltet Kirche


 

Leserbriefe

"Auch in homosexuellen Partnerschaften werden bereits heute vielfach Kinder geboren und erzogen." - So schreiben diese hundert Pfarrerinnen und Pfarrer. Ein solches Naturwunder möchte ich gerne einmal sehen. Bisher ist mir nur bekannt, daß ein Kind durch das Zusammenwirken eines Mannes und einer Frau geboren wird. Sind diese Pfarrerinnen und Pfarrern von allen guten Geistern verlassen? Die Antwort muß lauten: "Ja."

wenn der Ausbeuter nun das Beste will und einen Glauben an die durch Die Kirche offenbarte Wahrheit unterbindet, ist der nicht verantwortungsvoll? Verantwortungsgemeinschaft. Natürlich kann man den Einzelnen nicht ewig der Gefahr aussetzen, von dem sicheren Ausbeutungsverhältnis abzufallen, deshalb muss Die Kirche weg. Plus ihr Haupt das ist Jesus Christus. Faktisch auftretende Sünde wird so von diesen zum Sargnagel des Lebens, der Liebe und der Wahrheit gemacht. Aber: Christus Jesus ist auferstanden!