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Mehr Sexuelle Vielfalt statt Schutz vor Sexuellem Missbrauch


27.01.15

Mehr Sexuelle Vielfalt statt Schutz vor Sexuellem Missbrauch

Missbrauchsbeauftragter der Bundesregierung stellt im Interview mit der Zeit enorme Defizite fest

(MEDRUM) Nur etwa 10 Prozent der Schulen in Deutschland haben ein Schutzkonzept, mit dem Schülerinnen und Schüler vor sexuellem Missbrauch geschützt werden sollen. Der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung weist auf große Defizite bei der Umsetzung von Massnahmen gegen den sexuellen Missbrauch hin.

Gegen sexuellen Missbrauch wenig getan

Der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, präsentiert im Interview mit der Wochenzeitung DIE ZEIT seine Erkenntnisse zum Stand der Massnahmen, die der in 2010 von der Bundesregierung eingerichtete "Runde Tisch" in seinem Abschlussbericht empfohlen hat. Rörig dazu in der ZEIT: "Tatsächlich haben aber erst ca. zehn Prozent der Schulen, die wir in den Jahren 2012/2013 bundesweit befragt haben, ein solches Schutzkonzept erarbeitet." Der Missbrauchsbeauftragte sieht die sexuelle Gewalt als Thema, das jede Schulleitung  zum Chef-Thema machen muss. Auch bei der finanziellen Ausstattung der Beratungsstellen hat sich laut Rörig seit 2011 wenig getan. Hier seien die Kommunen und Länder in der Pflicht. Mit Blick auf die Betroffenen hält Rörig es für "wirklich tragisch", dass die meisten Bundesländer ihrer Verantwortung bis heute nicht nachgekommen seien. Das Interview mit Rörig hat die ZEIT unter der Überschrift "Viele Schulleitungen haben die Gefahren noch nicht erkannt" veröffentlicht.

ImageLebens- und Liebesweisen für Grundschüler

Wesentlich aktiver sind die Bundesländer offenbar, wenn es um die Einführung der Lehre von der sexuellen Vielfalt in das Bildungsgeschehen an den Schulen geht. Nach Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Niedersachsen und Hessen will jetzt auch Schleswig-Holstein die sexuelle Viefalt im Bildungswesen einführen.

Schon Gründschüler sollen künftig über Lebens- und Liebesweisen unterrichtet werden. Bei einer Aufgabe sollen sich Kinder der 3. und 4. Klassenstufe die Größe und Zusammensetzung ihrer Zukunftsfamilie überlegen und mit einem Würfel die Personen auswürfeln, die zu dieser Familie gehören. Zu den Lernmaterialen gehören beispielsweise Lückentexte, in denen Textpassagen wie "Wir haben drei Mamas" enthalten sind als wäre dies die natürlichste Sache der Welt. Dies findet sich in Materialen, die als "Methodenschatz für Grundschulen - Lebens- und Liebesweisen" bezeichnet sind.

ImageLesben- und Schwulenverband lehrt "Echte Vielfalt"

Die Lehr- und Arbeitsmaterialen gehören zu einem "Aktionsplan für Akzeptanz vielfältiger sexueller Identitäten Schleswig-Holstein". Dazu heißt es: " „Echte Vielfalt“  ist das Motto für den „Aktionsplan für Akzeptanz vielfältiger sexueller  Identitäten“ des Landes Schleswig-Holstein. Der Lesben- und Schwulenverband Schleswig-Holstein e.V.  (LSVD)  erstellt diesen in Kooperation mit dem Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie und Gleichstellung." Die finanzielle Unterstützung dafür ist gewährleistet. 50.000 Euro stellte der Landtag Schleswig-Holsteins für das Auftaktjahr 2014 zur Verfügung. Das Landesparlament hatte im Januar 2014 ohne Gegenstimme „Miteinander Stärken, Homophobie und Diskriminierung bekämpfen“ beschlossen.

SPD-Landesministerin: Es gibt so viele Geschlechter wie es Menschen gibt.

Wer sich in der Lehre von der Sexuellen Vielfalt kundig machen will, findet dazu sogar einen eigens entwickelten Wortschatz, der von der rot-grün geführten Landesregierung Schleswig-Holsteins als Broschüre angeboten wird. In ihrem dazu verfassten Grußwort sagt die Ministerin für Soziales, Gesundheit, Familie und Gleichstellung, Kristin Alheit (SPD): "Es gibt so viele Geschlechter wie es Menschen gibt." Die Grundtatsache, dass der Mensch als Mann und Frau erschaffen wurde, scheint damit für die Landesregierung als überholt zu gelten. Dies wird durch die Aussage in der Broschüre unterstrichen: "Es gibt Theorien, nach denen sehr viele Menschen mehr oder weniger bisexuell sind." Die Broschüre wurde vom Lesben- und Schwulenverband erstellt.

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Gegen eine zu früh und falsch durchgeführte Sexualkunde in den Schulen gibt es erhebliche Bedenken. So hat die Initiative "Christliche Aktion e.V." gegen eine "übergriffige" Sexualkunde im Internetportal CitizenGo eine Petition gestartet, der sich bis Anfang 2015 mehr als 25.000 Personen angeschlossen haben (MEDRUM berichtete www.medrum.de/content/gegen-uebergriffige-sexualkunde-fuer-das-elternrecht).


Buchempfehlung zum Thema Aufklärung und "sexueller Kindesmissbrauch":

Die missbrauchte Republik - Aufklärung über die Aufklärer


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Leserbriefe

Da werden einerseits die Lehrer mit erotischem Anschauungsmaterial in die Klassen geschickt und andererseits soll laut Missbrauchsbeauftragtem der Bundesregierung kontrolliert werden, ob die Lehrer sich in den Umkleidekabinen sehen lassen. Vielleicht sollte dann auch gleich beobachtet werden, ob sich "angeregte" Schüler nach dem Unterricht mit Lehrern treffen. Was hier in großer Leichtsinnigkeit von Landesregierungen durchgezogen wird kann man nur auf einen Nenner bringen: Missbrauch politischer Macht und Übergriff in das Erziehungsrecht der Familie. Glücklich die Eltern, die ihre Kinder in Privatschulen davor schützen können.