29.08.09
Kurde Berzan Boti gab Besitztümer wegen Verbrechen an Christen zurück
Vortrag mit Pressekonferenz bei syrisch-orthodoxer Gemeinde am 30. August, 10.30 Uhr, in Gütersloh
(MEDRUM) Zusammen mit dem Vorsitzenden des Seyfo-Centers in Schweden, Sabri Atman, wird Berzan Boti, Sohn eines am Völkermord von 1914/195 beteiligten Kurden, am 30. August in Gütersloh zu den Unrechtstaaten an armenischen und syrischen Christen vortragen und sich den Fragen der Journalisten stellen.
Berzan Boti gab seinen offiziell ererbten Landbesitz an die rechtmäßigen Eigentümer in der Türkei zurück und entschuldigte sich am 13. Mai 2009 im Schwedischen Reichstag öffentlich bei den armenischen und syrischen Christen (Assyrer/Aramäer). Dabei überreichte er die Besitzurkunde aller ererbten Ländereien im schwedischen Reichstag an das Seyfo-Center. Er hatte es als Schande empfunden, mit ehemaligen Besitztümern syrischer Christen zu leben, die 1915 ermordet wurden. Er kam schließlich zu der Entscheidung, alle von seinem Vater ererbten Besitzungen dem 'Seyfo-Center' (Assyrian Genocide Research Centre) zu übergeben, das sich für die Anerkennung des Völkermords einsetzt.
Nach wie vor sei der Völkermord an den armenischen und syrischen Christen (Assyrer/Aramäer) in der Türkei ein unausgegorenes Thema, merkt die Journalistin Marianne Brückl in einer Pressemitteilung an. Sie hebt den besonderen Mut des Mannes kurdischer Herkunft hervor, der sich offen zum Unrecht des vor 90 Jahren von seinem Vater als unmittelbarem Mittäter begangenen Genozids bekannt hat und sich auch für diese Taten schämt. Es sei Boti ein wichtiges Anliegen, sich dafür öffentlich bei den Opfern zu entschuldigen.
Am 30. August wird sich dieser Mann nun zusammen mit Sabri Atman, dem Gründer des Seyfo-Centers, in Gütersloh zum Vortrag aufhalten. Die Veranstaltung mit anschließender Pressekonferenz beginnt um 10.30 Uhr in der syrisch-orthodoxen Gemeinde St. Maria in Gütersloh, Eichenallee 98.
Dem Ereignis wird von Beobachtern und Menschenrechtsorganisationen wie der CSI Deutschland (Christian Solidarity International) einen hoher Stellenwert in der Frage der Anerkennung des Völkermordes von 1914/15 in der Türkei eingeräumt.
Weitere Information: Marianne Brückl, Reporterin für Menschenrechte, Tel./Fax: +49 581/211 80 73, Mobil: +49 177/191 34 78
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