31.07.08
Krippenunterbringung ist auch in der Schweiz zu einem fragwürdigen "Standard" geworden
Schwächung der Familie und Abbau engster menschlicher Beziehungen
(MEDRUM) Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die Unterbringung von Kindern in Krippen und sogenannten Tagesschulen hat sich auch in der Schweiz zu einem politisch-gesellschaftlichen Standardmodell entwickelt. Diese Entwicklung beleuchete die "Neue Züricher Zeitung" in einem Artikel vom 12. Juli.
"Zunehmende Einmischung des Staates in die Kindererziehung" heißt es im Untertitel des Artikels. Eine "Krippen über alles"-Strategie mit dem Ziel einer "Frühpädagogisierung" von Kleinkindern nach einem Betreuungslehrplan sei jedoch spätestens beim zweiten Blick fragwürdig. Dies werde nicht nur von übereifrigen Familienpolitikerinnen, sondern auch von offizieller Seite
zunehmend als die für das Kind beste Lebensform angepriesen wird. Angeblich fördere dies Betreuungsform die kognitiven und sozialen Kompetenzen am besten. Die NZZ sieht ihr als Alternative eine vernünftige altersgerechte Betreuung in herkömmlichem Sinne gegenüberstehen. Auch bei der NZZ drängt sich der Eindruck auf, dass es in der ganzen Diskussion nicht in
erster Linie um das Wohl des Kindes geht, sondern darum, dass der Staat mehr und
mehr Einfluss auf die Erziehung ausüben soll.
Diese Tendenz passe zum Abbau an Eigenverantwortung und Freiheit, wie er in der Gesellschaft allgegenwärtig sei. Im höchstpersönlichen Bereich der Familie ist diese Entwicklung besonders verheerend, weil sie zur Schwächung und letztlich Auflösung der engsten menschlichen Beziehungen führe, meint die NZZ.
NZZ-Artikel -> Eltern im Laufgitter
MEDRUM-Artikel -> Das neue Dogma der Familienpolitik: Betreuung und Förderung nur außerhalb der Familie