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Kooperation mit Antisemiten und Holocaust-Leugnern?


17.06.10

Kooperation mit Antisemiten und Holocaust-Leugnern?

(MEDRUM) Vor wenigen Tagen haben Abgeordnete der Partei DIE LINKE, Inge Höger und Annette Groth, Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt, weil sie auf dem Schiff "Marvi Marmara" Zeugen gewaltsamer Geschehnisse wurden, als versucht werden sollte, die israelische Blockade des Gaza-Streifens zu durchbrechen. Die Abgeordneten waren sich zuvor angeblich nicht im Klaren, daß sie an Bord eines Schiffes gegangen waren und an einer Aktion mitgewirkt hatten, deren Initiatoren zu antisemitischen,  rechtsextremistischen Kreisen gehören und die anti-israelische Hamas unterstützen, die zu den Holocaust-Leugnern gehört. Zu den Unterstützern der Aktion gehörte auch der Verein Pax Christi.

Daß die als Hilfsaktion deklarierte Fahrt der "Marvi Marmara" von Rechtsextremisten mitinitiiert wurde, stellte nicht nur die SWR-Sendung Report Mainz heraus. Auch der Generalsekretär des Zentralrates der Juden in Deutschland, Stephan J. Kramer, machte in seiner Rede bei der Solidaritätskundgebung für Israel am 13. Juni 2010 in Berlin klar, wie problematisch diese Aktion war. Kramer betonte: "

"Den Initiatoren der Flotte ging und geht es nicht um das Schicksal der Palästinenser im Gaza-Streifen, sondern um die Abschaffung jeglicher israelischer Kontrolle der nach Gasa gelangenden Fracht. Das aber hätte in Zukunft ungehinderten Waffentransport an die Hamas-Bewegung und deren Geistesverwandte bedeutet. Wir sprechen über einen Brückenkopf des aus dem Iran finanzierten und geführten islamistischen Staatsterrorismus, da ist nämlich der Staatsterrorismus zu Hause, keine siebzig Kilometer von Tel-Aviv und nur achthundert Meter von Sderot.

Wer es vergessen hat: Die Hamas strebt unverhüllt Israels Vernichtung an und zögert nicht, israelische Städte Männer, Frauen und Kinder, Zivilisten, unter Beschuss zu nehmen. Mit einem umfangreichen Raketenarsenal könnte die Hamas ganz Israel unter Feuer legen.

In deutschen Gefilden hat sich zudem die Linke als ein Hort des Israelhasses profiliert. Weder hat sich die Partei von ihren Parlamentariern distanziert, die der Hamas als „nützliche Idioten" - ich hoffe, die Nachfolgepartei der SED ist mit diesem leninistischen Begriff vertraut - dienten, noch zeigte sie das geringste Verständnis für Israels Recht, sich vor Feinden zu schützen."

Alarmierend ist, daß sich Abgeordnete des Deutschen Bundestages mit ihrem Einsatz auf der Marvi Marmara zum Teil einer Aktion gemacht haben, die maßgeblich vom Hass gegen Israel und von Antisemitismus geleitet war. Ebenso beunruhigend ist, daß sich der Verein Pax Christi, der den Anspruch erhebt, katholische Friedensbewegung zu sein, den Versuch, die israelische Blockade zu durchbrechen, unterstützt hat.

Doch eine Gemeinsamkeit mit Extremisten, Antisemiten und Holocaust-Leugnern darf es vor allem für Deutsche nicht geben. Wer mit Israel-Hassern sowie mit Personen und Organisationen kooperiert, die die rassistischen Verbrechen des nationalsozialistischen Regimes leugnen, verharmlosen oder in Frage stellen,

  1. beleidigt die Opfer des Nationalsozialismus in unerträglicher Weise;
  2. verstößt gegen das oberste sittliche und staatliche Gebot, die Würde des Menschen zu achten und zu schützen;
  3. unterstützt unchristliches, volksverhetzendes Handeln und handelt deshalb unethisch;
  4. begünstigt Desinformation und macht sich der propagandistischen Verführung von Menschen mitschuldig;
  5. verliert seine moralische Legitimation, wenn er vorgibt, sich für demokratische Grundwerte einsetzen zu wollen.

    Pax Christi, die beiden Abgeordneten der Linken sowie die Partei DIE LINKE können kein Verständnis für ihre Haltung erwarten, denn eine Kooperation mit rechtsextremistischen, antisemitischen Kreisen darf nicht toleriert werden. Wegen der historischen Verantwortung gegenüber dem jüdischen Volk und der Grundwerte, denen sie verpflichtet sind, aber auch um ihrer eigenen Glaubwürdigkeit willen täten Pax Christi und DIE LINKE gut daran, sich von ihrer Beteiligung an der Aktion der Marvi Marmara zu distanzieren und von jeder Form der Kooperation mit antisemitischen Kräften, welche den Hass auf Israel schüren und die nationalsozialistischern Verbrechen leugnen und verharmlosen, abzurücken.


    MEDRUM → Wir haben keine Ahnung, aber wir machen da mit.

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