01.12.08
Kindern darf man nicht ihre Wurzeln abschneiden
Demo für Umgangsrechte von Kindern mit ihren Eltern in Freiburg
(MEDRUM) Hauptsächlich Väter demonstrierten am vergangenen Samstag in Freiburg für die Rechte von Kindern, nicht ihrer Wurzeln beschnitten zu werden.
Mehr als eine Million Kinder wachsen in Deutschland nur bei einem Elternteil auf, wenn sich ihre Eltern trennen. Die Mehrzahl der betroffenen Kinder haben dann gar keinen oder nur sehr wenig Kontakt zu dem Elternteil, dem nicht das Sorgerecht übertragen wurde. Dagegen demonstrierten am Samstag in Freiburg vor allem Väter. Sie setzen sich dafür ein, den Kindern auch in Scheidungs- und Trennungsfällen, in denen häufig ein Streit ausbricht, wer das Sorgerecht für die gemeinsamen Kinder erhält und wie der Umgang mit betroffenen Elternteilen geregelt wird, den Kindern ihre Bindung zu beiden Elternteilen zu erhalten. Eltern können sich trennen, aber sie bleiben trotzdem Eltern, ihr ganzes Leben lang, denn sie sind die Wurzeln ihrer Kinder, von denen ihnen in der Praxis in Sorgerechts- und Umgangsrechtsstreitigkeiten häufig ein Teil genommen wird, sagt Herbert Greipl, einer der Mitveranstalter der Samstagsdemonstration, die von Rechtsanwalt Oliver Kloth initiiert wurde.
Die Initiatoren der Veranstaltung sehen vor allem in der Verfahrenspraxis vieler Familiengerichte einen Grund dafür, dass die Umgangsrechte eines Elternteils, in der Regel des nicht sorgeberechtigten Vaters, beschnitten werden, weil zu wenig Wert auf sachgerechte Aufklärung und einvernehmliche Lösungen im Interesse des Kindes gelegt werde. Das ist die Erfahrung, auf die Rechtsanwalt Oliver Kloth bei Ankündigung der Demonstration hingewiesen hat.
Eine Verfahrensweise, die eine Auseinandersetzung auf dem Rücken des Kindes strikt zu vermeiden sucht, wird vom Familienrichter Jürgen Rudolph vom Familiengericht in Cochem praktiziert. Er stellt mit seiner "Cochemer Praxis" das dauerhafte Wohl der Kinder in den Vordergrund. Streit- und Machtkämpfe zwischen den Eltern akzeptiert er nicht. Der Richter wirkt selbst darauf hin, dass einvernehmliche Lösungen gefunden werden. In mehr als der Hälfte der Fälle schaffen die Eltern durch Einwirken der Anwälte, Mediation des Jugendamtes und des Richters eine Einigung.
Richter Rudolph kommt es ganz wesentlich darauf an, frühzeitig zu terminieren. Es setzt bereits innerhalb von zwei Wochen mit der Mediation an, um ein Verhärten von Streitpositionen zu vermeiden. Wenn sich ein Elternteil konstruktivem Vorgehen verweigert, beweist er mangelnde elterliche Verantwortung und riskiert den Entzug des Sorgerechts. Umgangsverweigerung oder Beeinflussung der Kinder gegen den Partner erkennt Richter Rudolph als eine Form der Missachtung der Rechte des Kindes. Dass die Kinder und die ausgegrenzten Elternteile die Leidtragenden sind, nimmt er nicht hin.
Bemerkenswert ist, dass bei der Cochemer Praxis fast alle Fälle wirklich dauerhaft gelöst werden. Es gibt weder Sieger noch Verlierer. Gewinner sind alle, weil sie wieder vernünftig miteinander sprechen können, und dies ist vor allem zum Vorteil für die Kinder. Sie haben den größten Gewinn, weil sie kein Elternteil verlieren, aber auch Staat und Gesellschaft, weil die Kinder zu seelisch gesunden, leistungsfähigen Erwachsenen heranwachsen können, meinen die Veranstalter.
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Leserbriefe
Väterrechtler Demo in Freiburg vom 28.11.2008
Liebe Leser, Die Ungerechtigkeiten deutscher Gerichte treiben immer mehr Väter auf die Strassen. Nur durch solche Aktionen kann man auf die miserablen Zustände aufmerksam machen. Väter macht weiter und kämpft für eure Rechte.
Weitere Informationen findet ihr unter Videos
http://www.vaeterrechte.de/modules.php?name=My_eGallery&file=index&do=showgall&gid=7 Bilder
http://www.vaeterrechte.de/modules.php?name=My_eGallery&file=index&do=showgall&gid=6
Viele Gruesse H Schneider
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