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Katholiken geben sich eine Stimme


23.11.09

Katholiken geben sich eine Stimme

Arbeitskreis Engagierter Katholiken (AEK) in der CDU/CSU gegründet

(MEDRUM) Katholische Mitglieder der CDU und der CSU sowie Freunde der Union haben am 15. November 2009 in der Bundeshauptstadt Berlin und der Bundesstadt Bonn einen Arbeitskreis Engagierter Katholiken (AEK) in der CDU/CSU gegründet. Der AEK will der katholischen Stimme in der Partei künftig stärkeres Gehör verschaffen.

Das christliche Profil zu schärfen und den Katholiken eine hörbare Stimme in den Unionsparteien zu geben, ist Zielsetzung der Initiatoren zur Gründung des AEK in der Union. Sie wollen damit einem Entfremdungsprozeß entgegentreten, der in der Programmatik der Partei und den Wahlergebnissen der letzten Jahre sichtbar geworden ist.  Die Wahlergebnisse zeigten, dass sich katholische Christen zunehmend weniger in der Union beheimatet fühlen.

Gegen diesen Prozeß haben prominente Katholiken mehrfach ihre warnende Stimme erhoben. So mahnte Kardinal Meisner im Interview mit dem Wirtschaftsmagazin Capital 2008, die CDU laufe Gefahr, sich bei christlichen Menschen selbst zu entwurzeln. Der Kölner Erzbischof meinte, die CDU sei für Katholiken nur noch bedingt wählbar. Der Sozialethiker Wolfgang Ockenfels warnte vor der Auszehrung christlicher Substanz in der CDU-Programmatik. In einem schleichenden Prozeß entfremde sich die Union zunehmend von ihrer eigenen Tradition und verliere damit ihre "C-Identität", meinte Ockenfels in einem Interview mit der Freien Welt im August 2009.

Zuletzt bestätigten die Wahlen im August und September 2009, dass Katholiken mehr und mehr andere Parteien wählen, darunter auch die Grünen und die Linke. So erlitt die CDU bei den Landtagswahlen im Saarland unter den Katholiken Stimmenverluste von 15 Prozent. Etwa 20 Prozent der abgegegebenen Stimmen für die Linke kamen von Katholiken.

Die Gründer des AEK erklärten besorgt: "Wenn allein die CDU als Volkspartei im Jahr 2009 mit nur 11,8 Millionen Wählerstimmen nicht viel mehr als knapp doppelt so viel Wählerstimmen hat wie die Linke mit 5,2 Millionen, dann ist das alles andere als eine Einladung zum Ausruhen oder zu einem trotzigen 'Weiter so'. Im Gegenteil. Allein diese Tatsache ist - neben vielen anderen - ein Grund, nach dem Profil und der Zukunftsfähigkeit der Union mit Blick auf mögliche neue oder vergessene Wählerschichten zu fragen."

Wie die Initiatoren des AEK hervorhoben, soll der „längst überfällige" neue Arbeitskreis insbesondere katholische Mitglieder für die aktive Mitarbeit in der Union werben und zusätzliche Wählerschichten erschließen. Durch die Gründung des AEK soll die Union eine Profil-Erweiterung erfahren und der katholischen Stimme in C-Fragen in der Partei wieder stärker Gehör verschaffen. Damit soll für die Union die Möglichkeit geschaffen werden, sich besser als bisher sichtbar und hörbar als eine Einheit zu präsentieren, die über Konfessionsgrenzen hinweg dem christlichen Gedankengut in seiner breiten Vielfalt in der Gesellschaft verpflichtet ist. Es soll klarer erkennbar werden, was die Union im Kern von anderen Parteien unterscheidet. Leitidee für den AEK ist das christliche Menschenbild mit seinem Anspruch im ganz konkreten Leben. Zu den besonderen Themen des AEK zählen Familie, Lebensschutz, soziale Fragen, Religion im öffentlichen Raum und Gerechtigkeit.

Der AEK versteht sich als eine „offene Diskussionsplattform". Sie soll interessierten katholischen Mitgliedern die Möglichkeit geben, wichtige Themen aus konfessioneller Perspektive mitgestaltend einzubringen. In der Pressemitteilung der Gründungsgruppe heißt es: „Es geht um katholische Weite, ökumenische Partnerschaft und paritätische Mitgestaltung". Zu den Gründern zählen unter anderen die CSU-Politiker Thomas Goppel, Norbert Geis und Bernd Posselt, der Abtprimas der benediktinischen Konföderation Notker Wolf, die CDL-Vorsitzende Mechthild Löhr, der Bonner Publizist und BVL-Vorsitzende Martin Lohmann, Susanne Bajog, stv. Vorsitzende der CDL NRW aus Castrop, der Sozialethiker Professor Wolfgang Ockenfels und der Geschäftsführer der IVG Immobilien AG, Rüdiger von Stengel.

Über eine eigene Internetseite des AEK (www.aek-online.de) haben Bürger die Möglichkeit, sich zu informieren und ihr Engagement anzumelden.


MEDRUM -> DIE LINKE und SPD bei Protestanten und Katholiken hoch im Kurs

MEDRUM -> Fremdelt Kardinal Meisner mit der Demokratie?


 

Leserbriefe

Während sich die Katholiken eine Stimme geben um sich mehr Gehör zu verschaffen, bewegen sich die die EKD immer mehr zu SPD und Grünen und vertreten deren Positionen. Die Deutschen Evangelikalen gehen auf das Jahr der Stille zu - und schweigen zu vielen negativen Entwicklungen in unserem Land.

Generalsekretär der DEA, Hartmut Steeb schreibt in EINS! Heft Nr. 2 / 2009. "Wir sind Pro – Wir stehen „Für“ "Wir stehen: Für die Freiheit der sexuellen Selbstbestimmung". Diese Position finden wir auch bei der SPD, den Grünen und Linken, den Schwulen und Lesben Verbänden. Zur Wahl von Frau Käßmann verband der Generalsekretär der DEA, Hartmut Steeb , die Glückwünsche des Dachverbandes mit der Hoffnung, „gemeinsam missionarisch und gesellschaftsgestaltend in unser Land hineinwirken“ zu können. Zwischen der EKD und der Evangelischen Allianz sei es in den letzten Jahren zu einem „guten konstruktiven Miteinander“ gekommen. Steeb dankte Frau Käßmann insbesondere für die Ankündigung, „in der Nachfolge des seitherigen Ratsvorsitzenden auch weiterhin den elementaren Fragen des Glaubens und der missionarischen Verkündigung einen hohen Stellenwert einräumen zu wollen“. Dieses konstruktive Miteinander beinhaltet jedoch, dass sich die Evangelikalen der Kirche angepasst haben, eigene Positionen werden ausgehöhlt. Dies sind schon sonderbare Parolen die hier verbreitet werden.

Und als Volkspartei hat die CDU deshalb für alle Schichten des Volkes da zu sein.Auch für Protestanten,Freikirchlern, Atheisten und Homosexuellen.Angela Merkel hat dies glänzend bewiesen.Und genau das ist der Knackpunkt:Rechtskatholische Fundamentalisten ala Geis,Lohmann,Liminski sen.und jr. und andere nehmen wieder einmal für sich in Anspruch,das nur sie es sind die im Besitz der absoluten Wahrheit(die es überhaupt nicht gibt) sind.Die "katholische Wahrheit" soll dem gesamten deutschen Volk übergestülpt werden.Um jeden Preis!!!Die Protestantin Angela Merkel ist dabei ein Störfaktor,der ausgeschaltet werden muß.Darum geht es.Die Behauptung der Rechtskatholiken,Angela Merkel und ihre moderne zeitgemäße Politik wären Schuld an den schlechten Wahlergebnissen der CDU,stehen im absoluten Widerspruch mit der Beliebtheit von Angela Merkel bei jeder TED-Umfrage.Die Welt besteht nicht nur aus Katholiken!!!

Zu Hartmut Steeb:Sollte er dies wirklich gesagt haben,wäre es ein Zeichen des Fortschritts und Weiterdenkens seinerseits,was ich allerdings schwer nachvollziehen kann.Ich jedenfalls hatte vor einigen Wochen auf dem Forum der Stuttgarter Zeitung einen heftigen Schlagabtausch mit ihm,als es um ein ähnliches Thema ging.Auch seine feindlichen Auswürfe gegenüber Homosexuellen Menschen sind mir bestens bekannt. Und Margot Käßmann wird,wie zu erwarten war,ständig angegriffen.Alles schlechte wird ihr unterstellt.Doch der einzigste Fehler den sie hat,ist,das sie eine moderne zeitgemäße Frau ist.

Wer lesen kann, ist deutlich im Vorteil. Wer nur einen Satz aus einem Artikel zitiert, will Stimmung machen, hat aber nicht das ganze erfasst. Ich spreche mich in diesem Artikel für die Menschenwürde von der Zeugung bis zum natürlichen Tod aus. Und damit mache ich deutlich, dass gerade die sexuelle Selbstbestimmung ganz anders zu verstehen ist als bei den genannten Gruppen. Sexuelle Selbstbestimmung kann sich nur auf sich selbst beziehen, nicht aber auf die gezeugten Kinder z.B. Und wer unterstellen will und in mein Glückwunschschreiben an Frau Käßmann eine Anpassung an die Kirche hineinlesen will, kann das auch tun. Dagegen kann man sich schlecht zur Wehr setzen. Nur ist das weder richtig noch fair. Lesen Sie mal z.B. meinen Vortrag von gestern, dokumentiert auf www.aaleninfo.de.

Um der katholischen Stimme endlich wieder Gehör zu verschaffen müßten die AEK-linge erstmal den rheinischen Sonderweg überdenken und zu einer gesamtdeutschen Sicht der Dinge unter Beachtung der vollständigen Soziallehre der katholischen Kirche gelangen. Dazu gehört auch, die Enzykliken Leo XIII. ernstzunehmen. Umgekehrt müßten sie sich von den sich katholisch nennenden Konferenzbischöfen absetzen, die offen ihren Ungehorsam gegen den Papst ausleben, die schon wieder einen Vorsitzenden gewählt haben, der öffentlich Irrlehren verbreitet, die sich den Machthabern und sogar den Moslems anbiedern und die sich lieber um den Regenwald kümmern, als um das ewige Seelenheil der ihnen Anvertrauten. Dieser AEK wird zwar viel Papier produzieren, aber die grundlegenden Mißstände nicht abstellen können. Und weil viele der Mitglieder von etlichen dieser Mißstände selbst profitieren, auch gar nicht abstellen wollen. Vielleicht gelingt es ihnen an dem einen oder anderen Phänomen mit herumzudoktern, was das eigentliche Problem noch vernebelt. Anstatt den Gegner zu demaskieren. Ist es das wert? Aber für wirkliche (also tiefgreifende, nachhaltige) Problemlösungen bedarf es dringend einer Wurzelbehandlung. Und genau dabei ist (auch) die Union eben Problem und nicht Lösung. Eine Lösung muß ein Ende der Parteiendiktatur mit beinhalten. Katholiken sollten verstehen, daß alle Unrechtsstaaten der Moderne immer Parteienstaaten waren. Und das alle Parteienstaaten über kurz oder lang dahin abgleiten. Also bitte, liebe AEK-linge, verpulvert nicht eure Zeit im Kampf gegen Windmühlen. Gelobt sei Jesus Christus Parteiloser