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Jung, sozialdemokratisch, schwul, und dann auch noch evangelisch


20.07.12

Jung, sozialdemokratisch, schwul, und dann auch noch evangelisch

In Bayern ist vieles möglich, wie ein Interview in der Süddeutschen Zeitung mit einem SPD-Jungpolitiker aufzeigt

(MEDRUM) Die Süddeutsche Zeitung verbreitet Bewunderung über einen Jungpolitiker aus Niederbayern, der in Rekordzeiten politische Ämter übernommen hat.

Er werde - auch von der Süddeutschen Zeitung - oft mit den Attributen "jung, sozialdemokratisch, schwul, und dann auch noch evangelisch" versehen, stellt die Süddeutsche im Interview "Altbürgermeister mit 27" mit dem Jungpolitiker Michael Adam fest. Adam ist laut Süddeutscher mit 27 Jahren Deutschlands jüngster Altbürgermeister und seit 2011 jüngster Landrat. Adams Traum: Bayerischer Ministerpräsident werden. Seit letztem Jahr ist Adam auch Vorsitzender der SPD in Niederbayern. Unter den Gründen für seinen raschen Aufstieg nennt er seinen Politikstil, durch den er sich von anderen unterscheide.  Adam: "Aber ich habe einen anderen Stil. Ich bin bei Facebook - und das nicht nur alibimäßig. Die Kontaktaufnahme zu mir ist viel einfacher als zu manchen älteren Kollegen. Für Bürger gehört Mut dazu und ein langer Atem, sich wegen eines kleinen Anliegens an das Landratsamt zu wenden und womöglich Wochen lang auf eine Antwort zu warten. Das ist bei mir unkomplizierter und das schätzen vor allem junge Leute."

17.07.12 Süddeutsche Zeitung Altbürgermeister mit 27

 

Leserbriefe

So viel Selbstherrlichkeit eines 27-Jährigen, das hat Deutschland gerade noch gebraucht. Wer in seinen Träumen derart abhebt und mit egozentrischen Visionen prahlt, der muss wohl tatsächlich noch in der politischen Wirklichkeit ankommen. Dass Adam meint, es besser zu machen, ist zwar sein gutes Recht. Doch mit "Facebook" und angeblicher Bürgernähe allein wird er es nicht weit bringen können. Sein "Patentrezept" - gerade für "junge Leute" - fußt im Augenblick noch auf der Idealvorstellung, alles selbst in die Hand nehmen und regeln zu können. Vielleicht tut ihm ein Gespräch mit etwas "älteren Kollegen" gut, die ihn von seinem "hohen Ross" herunterholen. Denn dauerhaft wird auch der bewunderte Niederbayer sein "Erfolgskonzept" nicht durchhalten können.

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