Initiativkreis Evang. Kirchenprofil: Frauenordination
Fragestellung im Leserbrief vom 20. Januar 2011 - 23:46 – johannes terrester
Ist es nicht so, dass die Kirche bereits mit der Frauenordination alle Türen, Tore und Kriterien eröffnet und einen Präzedenzfall geschaffen hat - wo doch die Schrift auch für Frauen und andere Geistbegabte in der Kirche ein klares, biblisches apostolisches katholisches "Gebot des Herrn" hat: 1. Kor 14. "Wer das nicht erkennt, wird nicht erkannt werden."
Müssen wir darüber nicht Buße tun? Die gesellschaftlich relevanten Kategorien der Gleichberechtigung, des Menschenrechts, der Mehrheitsbestimmung in der Wahrheitsfindung sind für die Frauenordination in die Kirche importiert worden und riefen die Geister auf den Plan, die wir nicht mehr los werden. War es nicht abzusehen, dass Homosexuelle das Argument der Gleichheit - "da ist weder Jude noch Grieche, weder Mann noch Frau" Gal 3 - schwärmerisch auslegen und übertragen werden? Ist nicht jede Frau auf der Kanzel und am Altar ein Ausdruck des Ungehorsams der Kirche bzw. dafür, dass Paulus bei uns nicht mehr ganz ernstgenommen werden will, und dass im Grunde die Frage des Gehorsams der Kirche ihrem Herrn und Bräutigam gegenüber ebenso obsolet ist, wie jene der Unterordnung von Frau und Mann unter Gottes Gebot?
"Die von Ihnen gestellte Frage muss gewiss ernstgenommen werden. Denn auch bei der Zuordnung von Mann und Frau stellt sich die Frage nach der Verbindlichkeit des biblischen Zeugnisses und nach der Maßgeblichkeit heute üblicher Wertvorstellungen für die Kirche. Trotzdem wird man hier einen Unterschied zur Frage der Akzeptanz gleichgeschlechtlicher sexueller Lebensformen machen müssen:
Bei der Frage praktizierter Homosexualität ist die biblische Verurteilung als schöpfungswidriges Verhalten (vgl. z.B. 1 Kor 6,9f.; 1 Tim 1,10) so unzweideutig und einhellig, daß die Rechtfertigung von Homosexualität in offenkundigem Konflikt zum biblischen Zeugnis steht.
Bei der Frage nach dem Recht einer Ordination von Frauen zum geistlichen Amt dagegen kommen auch bekennende Christen, die die Heilige Schrift als verbindliche Autorität betrachten, angesichts einiger schwierig auszulegender und deshalb strittiger Stellen (z.B. 1 Kor 14,34f.; 1 Tim 2,12-15) zu verschiedenen Ergebnissen.
Auch die Vertreter des Initiativkreises haben in dieser Frage unterschiedliche Überzeugungen. Alle aber sind sich einig in der Notwendigkeit, der Anerkennung gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften im Pfarramt entschieden zu widerstehen!
Wir würden uns daher freuen, wenn auch Sie unsere Initiative unterstützen könnten."