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Hans-Olaf Henkel: Baron Guttenberg "irreparabel beschädigt"


01.12.11

Hans-Olaf Henkel: Baron Guttenberg "irreparabel beschädigt"

Ex-Minister Guttenberg wird als Mitbegründer einer neuen Partei kategorisch ausgeschlossen

(MEDRUM) Der ehemalige BDI-Präsident, Hans-Olaf Henkel, bezeichnete Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg als irreparabel beschädigt. Er habe alle belogen, erklärte Henkel im Interview mit dem STERN. Darum schließe er den ehemaligen Minister aus der Reihe prominenter Politiker aus, die nach Henkels Erwägungen für die Gründung einer neuen Partei in Frage kommen.

Hans-Olaf Henkel, der bisher der FDP nahe stand, denkt über die baldige Neugründung einer konservativen Partei nach. Im STERN nannte Henkel insbesondere die Politiker Friedrich Merz, Wolfgang Clement und Thilo Sarrazin, die seines Erachtens eine neue Partei mitbegründen könnten, die anstelle der FDP liberal-konservative Vorstellungen in der politischen Landschaft Deutschlands vertreten soll. Henkel äußerte diese Vorstellungen im Zusammenhang mit der Krise des Euro, vor allem für den Fall, dass der Mitgliederentscheid zum Euro in der FDP scheitern und die FDP-Spitze sich mit ihrem Euro-Rettungsschirmkurs durchsetzen sollte. Dann sei der Zeitpunkt für die Gründung einer neuen Partei gekommen, meint Henkel, der den Regierungskurs zur Rettung des Euro entschieden ablehnt.

Karl-Theodor zu Guttenberg kommt für eine Partei nach Henkels Vorstellungen auf keinen Fall in Betracht. Guttenberg habe einen Ehrenkodex gebrochen und ein Großteil der deutschen Elite komme damit nicht zurecht. "Ausgeschlossen. Der hat alle belogen. Seine Glaubwürdigkeit ist irreparabel beschädigt", so Henkel laut STERN. Henkels Auffassung wird durch eine aktuelle STERN-Umfrage belegt, nach der die Mehrheit der Deutschen eine Rückkehr des Freiherrn in die deutsche Politik ablehnt. Danach ist die ehemalige Beliebtheit von Guttenberg drastisch zurückgegangen. Im Vergleich mit anderen Spitzenpolitikern wie Seehofer oder Schäuble schneidet Guttenberg schlecht ab. Lediglich im Vergleich mit Guido Westerwelle kann sich Guttenberg einer größeren Beliebtheit erfreuen.

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Leserbriefe

Guttenberg ist leider, gleich wie Schäuble, ein Handlanger der transatlantischen Globalisten und vertritt keine deutschen Interessen. Ich halte das für wesentlich schwerwiegender als seine Plagiatsaffäre. Henkel ist mir allerdings auch nicht mehr geheuer, seit ich weiß, dass er den Türkei-Beitritt zur EU befürwortet.

Sehr geehrter Carolus, ist das wahr oder nur Gerücht, dass Henkel f ü r den Beitritt der Türkei zur EU ist? Dann sollte besser keine neue Partei gegründet werden, denn die gesamten etablierten politischen Kräfte der political correctness sind dafür - und gegen uns !

In unserem Land mit seiner gebrochenen Geschichte ist für viele die Erinnerung heiler Traditionen eine verlockende Vision für die Zukunft. Adel lässt eine gute Kinderstube und Bildung vermuten, eine innere Mitte erwarten, die so vielen fehlt. Adel als Verpflichtung für Wahrhaftigkeit, Geradlinigkeit , Treue zu Familie und Volk. Für Otto von Habsburg traf das zu. Einige wünschten sich ihn als „Gralskönig“. Solchen Erwartungen hat der fränkische Baron nicht entsprochen. Er wurde gewogen und für unwahr empfunden. Er opferte Schneiderhahn, verheizte einen Kapitän, plagiatierte, war Mächtigen fügsam. Auf solchen Adel pfeifen wir.