Sie sind hier

Haiti braucht die Chance auf einen Neuanfang


25.01.10

Chance auf einen Neuanfang für Haiti

Micha-Initiative ruft zur Hilfe für Haiti auf und fordert Lösung für Haitis Schuldenproblem

(MEDRUM/DEA), Bad Blankenburg,  25.01.2010 - Die „Micha-Initiative" der Deutschen Evangelischen Allianz hat die Chance auf einen Neuanfang für Haiti gefordert. „Der Wiederaufbau des Landes soll keine Fortsetzung der Geschichte von Elend und Abhängigkeit sein. Haitis Schuldenproblem muss gelöst werden", so Alexander Gentsch, der das Projektbüro der Initiative der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA) leitet.

Mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) habe bereits einer der wichtigen Gläubiger signalisiert, zu einem Schuldenerlass bereit zu sein. Auch wenn durch das Beben in Haiti viele andere Regionen aus dem Blickfeld der Medien verschwunden seien, gehe es nun darum, Haiti zu unterstützen, ohne die anderen Regionen zu vernachlässigen.

Jean-Valery Vital Herne, Koordinator der haitianischen Micha-Kampagne, betont, dass jetzt nicht nur materielle Hilfe, sondern auch psychologische und geistliche Unterstützung bitter nötig seien: „Viele der Werke, die die Micha-Initiative unterstützen, haben Nothilfeprogramme für Haiti gestartet. Die Rettungsarbeiten gehen auch deswegen so schleppend voran, weil das Land schon vor dem Erdbeben in einem desolaten Zustand war."

Nicht nur die vom westlichen Ausland unterstützten Diktatoren Haitis hätten dazu beigetragen, auch das wirtschaftliche Eigeninteresse der Industriestaaten habe Haitis Entwicklung maßgeblich beeinflusst. Pfarrer Rolf Zwick, Vorsitzender des Arbeitskreises Micha-Initiative, kritisierte die Ernennung des ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton zum Koordinator der Haiti-Hilfe. Dieser habe die haitianische Regierung 1994 gezwungen, die Einfuhrzölle für Reis von 50 auf 3 Prozent zu reduzieren. Dadurch wurde das Land mit billigem amerikanischem Reis überschwemmt. Viele Bauern wurden arbeitslos und seien wegen verfehlter Entwicklungspolitik in die Stadt geflohen. Dorthin, wo das Erdbeben in den letzten Wochen das Erdbeben die meisten Opfer gekostet habe. Beim Wiederaufbau des Landes spiele auch eine Rolle, wie das Land unterstützt werden muss, um möglichst bald seine Entwicklung wieder selbst in die Hand zu nehmen. „Gott hat Haiti nicht aufgegeben und möchte den Menschen begegnen - auch mitten im Leid", verdeutlicht Gentsch.

Die Micha-Initiative ruft dazu auf, die vielfältigen Nothilfeprogramme für Haiti zu unterstützen. Dabei, so Gentsch, sei nicht nur finanzielle Hilfe, sondern auch die Unterstützung im Gebet gefragt. „Wichtig ist eine gute Koordination und Kooperation bei den Nothilfemaßnahmen."

Träger der deutschen „Micha-Initiative“ ist die Deutsche Evangelischen Allianz. Neben ihr gibt es einen breiten Unterstützerkreis aus Entwicklungshilfeorganisationen, Missionswerken, Ortsgemeinden, Freikirchen, theologischen Ausbildungsstätten und verschiedenen anderen christlichen Verbänden, Werken und Netzwerken. Hilfs-, Spenden- und Gebetsaufrufe für Haiti gibt es von folgenden Unterstützerwerken der Micha-Initiative:

Die Micha-Initiative unterstützt eine Online-Unterstützungsaktion zum Schuldenerlaß für Haiti.

Weitere Information -> Micha-Initiative.