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Gotteskinder haben zwar auch Handies, doch der Mensch ist ihnen wichtiger


22.09.08

Gotteskinder haben zwar auch Handies, doch der Mensch ist ihnen wichtiger

Die Gorber-Kinder und eine Eingebung des Abtprimas Notker Wolf

(MEDRUM) "Gotteskinder brauchen keine Handies...", überschrieb der Schwarzwälder Bote vor einigen Wochen einen Artikel über die Familie Gorber aus Überlingen, in dem wohl gesagt werden sollte: Die haben kein Handy. Da leben Weltfremde, abseits von dem, was die heutige Welt ausmacht, sie sind dieser Welt entrückt und leben im Abseits.

Der Schwarwälder Bote irrte gleich in mehrfacher Hinsicht, besonders in dem, was er über Handies schrieb und Handies zwischen den Zeilen über das Leben in der Modernität zuschrieb. So, wie den Gorber-Kindern ein Handy nicht fremd ist, ist auch dem Abtprimas der Benediktiner das Handy nicht fremd. In einer seiner Eingebungen sagt dieser Gottesmann von sich selbst, dass er zwar nicht aufs Handy ver­zichten, es aber manchmal verwünschen könnte, vor allem dann, wenn Gesprächspartner von ihm jedes Gespräch mit ihm unterbrechen und sogar zum Dauertelefonieren übergehen, wenn ihr Handy klingelt und dann dieses Handy wichtiger wird als der Mensch, der einem gerade gegenübersitzt. Diese Art von Wichtigkeiten gebe es besonders bei Jugendlichen,  bei ihnen bestehe geradezu eine Handysucht, meint Notker Wolf und verweist auf die Erkenntnisse von Psychologen und Konsumforschern.

Notker Wolf kommt jedenfalls zum Fazit, dass unsere Welt durch Handies kälter, unfreundlicher geworden ist. Er fragt: "Was ist wichtiger? Das Handy oder der Mensch?" Die Antwort liegt auf der Hand. Für die Gorber-Kinder, und für den Schwarzwälder Boten. Lebenstüchtig werden Kinder nicht durch Handies. Kinder benötigen wichtigere, ganz andere Dinge, um lebenstüchtig zu werden (s.u. Wie werden Kinder lebenstüchtig?). Für Notker Wolf sind Handies kein Zeichen für Weltoffenheit, sondern allzu oft ein Zeichen der Abwendung von Menschen, die plötzlich abgeschrieben seien, wenn das Handy klingele. Gotteskinder haben also zwar auch Handies, aber wichtiger als das Handy ist ihnen Mensch. Das ist bei Notker Wolf so, und das ist bei den Gorber-Kindern so, und sicher nicht nur bei diesen so: Der Mensch ist wichtiger als ein Handy.


Eingebung von Notker Wolf: Wie werden Kinder lebenstüchtig?


MEDRUM-Artikel -> Kritik aus der Schweiz zum Bericht des Schwarzwälder Boten über Familie Gorber