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Göring-Eckardt setzte sich als neue Fraktionschefin durch


08.10.13

Göring-Eckardt setzte sich als neue Fraktionschefin durch

Keine Rundumerneuerung beim grünen Spitzenpersonal

(MEDRUM) In einer Kampfabstimmung setzte sich die grüne Bundestagsabgeordnete Katrin Göring-Eckardt gegen ihre Mitbewerberin Kerstin Andreae bei der Wahl der neuen Fraktionsspitze für den Bundestag durch.

Eine deutliche Mehrheit der 63 Mandatsträger stimmte am Dienstag für Katrin Göring-Eckardt. Sie erhielt 41 Stimmen, ihre Mitbewerberin hingegen nur 21 Stimmen, bei 2 Stimmenthaltungen. Neu ins Amt als männliche Fraktionsspitze wurde für den aus diesem Amt scheidenden Spitzenkandidaten Jürgen Trittin der Parteilinke Anton Hofreiter. Für ihn stimmten am Dienstag 49 der 63 Abgeordneten.

In diesem Ergebnis spiegelt sich nur ein halber Neuanfang bei den Grünen wider. Ein personeller Neuanfang, von dem Göring-Eckardt in der Fraktion gesprochen haben soll, ist es nicht. Denn Göring-Eckardt war bereits in den Jahren 2002-2005 Fraktionsvorsitzende.

Im Gegensatz zu Jürgen Trittin und Renate Künast, die ihre Ämter als Fraktionsvorsitzende aufgrund des schlechten Wahlergebnisses niederlegten, sah Göring-Eckardt offenbar keine Veranlassung, Verantwortung als Spitzenkandidatin für das schlechte Abschneiden ihrer Partei zu übernehmen. In Ihrem Wahlkreis Gotha und Ilm-Kreis (zwischen Eisenach und Erfurt) erzielte der Direktkandidat der Grünen, Steffen Fuchs nur 3% der Erststimmen, die Grünen erreichten trotz Prominenz der hier beheimateten Katrin Göring-Eckardt ein Zweitstimmenergebnis von nur 4,6%, das weit unterhalb des Bundesdurchschnitts der Grünen lag.

ImageDie Dreistigkeit von Göring-Eckardt (DIE WELT) hat sich für die aus Thüringen stammende 47-jährige Politikerin ausgezahlt. Göring-Eckardt twitterte: Danke für alle Wünsche. BILD meldet zu Göring-Eckardts Ergebnis: "Grüne Wahlverliererin mischt wieder mit." Zeit-Online schrieb es ihrem Machtinstinkt zu, dass sich die dort fälschlicherweise als Theologin bezeichnete Göring-Eckardt durchsetzte (Göring-Eckardt hatte zwar ein Studium der Theologie begonnen, brach es aber vorzeitig und ohne Abschluss ab). Die Mitteldeutsche Zeitung findet es beachtlich, wie viele Neuanfänge die Grünen Göring-Eckardt abkaufen. Aufgrund der von ihr gezeigten "Flexibilität" könnte auch der Begriff Wendehals bemüht werden. Sie erfinde sich immer wieder neu, so der Kommentator.

Göring-Eckardt wird als neue Fraktionsspitze zur Sondierungsgruppe der Grünen für die Gespräche mit der CDU/CSU über eine mögliche Koalition sein.


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