04.02.15
Genmanipulierter Zeugungsakt: synthetisierte Herstellung von Kindern bald Realität
Rheinische Post: Großbritannien erlaubt Baby von drei Menschen gleichzeitig
(MEDRUM) Wenn das Britische Oberhaus einem Gesetzentwurf zustimmt, kann das sogenannte Designerbaby bald Realität in Großbritannien werden. Die Gentechnologie macht es möglich, Erbmaterial von Frauen und Männern, zum Beispiel das Erbgut mehrerer Mütter so miteinander zu verschmelzen, dass Embryonen mit bestimmtem Gengut erzeugt werden können.
Zwei Mütter und ein Vater
Die Rheinische Post berichtet über ein Gesetzesvorhaben, das im Britischen Unterhaus mit großer Mehrheit verabschiedet wurde. Gegenstand dieses Vorstoßes ist die Erlaubnis, Embryonen durch Genmanipulation zu modifizieren. Dabei kann das Erbgut so verändert werden, dass ein Embryo neben der Stamm-DNA eines Mannes und einer Frau auch DNA-Anteile einer zweiten Frau hat, die als Eizellspenderin fungiert. Gerechtfertigt wird eine solche Gensynthese damit, dass "schlechtes" Erbgut mit Erkrankungsrisiken gegen "gutes" Erbgut ausgetauscht wird. Das Erbgut wird gewissermaßen "gepatched". Ein so erzeugtes Kind kommt damit erbtechnisch betrachtet als Patchworkkind zur Welt. Im Britischen Unterhaus gab es für das entsprechende Gesetzesvorhaben eine Mehrheit von 382 Ja-Stimmen bei 128 Gegenstimmen.