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Gemeinsamer Kirchentag von Christen und Moslems?


20.05.10

Der Traum von Thomas De Maiziere

Gemeinsame Kirchentage von Christen und Moslems?

(MEDRUM) Der Innenminister der Bundesrepublik Deutschland regte in der Bild am Sonntag (I have a dream 16.05.10) an, künftig gemeinsame Kirchentage für Christen und Muslime zu veranstalten. Geht dieser Vorschlag von Thomas de Maizière (CDU) bei näherem Besehen weit genug oder geht er zu weit?

Wer nicht am tieferen Sinn eines Ökumenischen Kirchentages festhalten will, kann eine Veranstaltung organisieren, wie sie Thomas de Maizière vorschwebt. Doch es gäbe einiges zu bedenken, wenn dieser Vorschlag Wirklichkeit werden sollte.

Bei seiner Idee kamen de Maizière offenbar in erster Linie Christen und Muslime in den Sinn. Er nannte nicht die Angehörigen des jüdischen Glaubens, Religionsgemeinschaften wie die Zeugen Jehovas, und nicht zuletzt bezog er auch Agnostiker und Atheisten nicht eine solche Großveranstaltung ein.  Wenn schon ein Kirchentag für Menschen veranstaltet werden soll, deren Glauben große Unterschiede und Gegensätze aufweist, sollten keine Glaubensgruppen ausgegrenzt werden. Denn der Dialog zwischen Christen und Juden oder mit Atheisten hat einen gleichermaßen wichtigen Stellenwert wie der Dialog mit den Muslimen in dieser Gesellschaft.

Es müsste zugleich nach dem Charakter einer solchen "ökumenischen" Veranstaltung gefragt werden. Soll er dem Typ einer Islam-Konferenz ähneln, bei der es schon nicht gelingt, die Geladenen wenigstens an einen Tisch zu bringen, oder soll es eine Art Wahlkampfveranstaltung sein, bei der es auf jede Stimme ankommt nach dem Motto: Hauptsache viel und bunt, einerlei woher die Stimme kommt? Es wäre dann wohl kein Kirchentag mehr, sondern allenfalls ein Tag der Offenen Tür mit der Unverbindlichkeit eines Volksfestes.

Sich begegnen und auf der Münchner Theresienwiese gemeinsam feiern? Ja. Doch Ökumenische Kirchentage sind etwas anderes und sollten es bleiben. Sie brauchen den Geist und Plätze eines gemeinsamen Glaubenszeugnisses wie den Liebfrauendom. Dabei dürfen die Zentrifugalkräfte der Versammelten nicht größer als die Kraft werden, die eine Gemeinschaft zusammenhalten kann. Aber das wird schon unter Christen schwierig, wenn Ex-Bischöfinen in Kirchen Reden halten anstatt das Wort Gottes zu verkünden, wie die "Pillen-Rede" von Margot Käßmann gezeigt hat.


16.05.10 Bild I have a dream

MEDRUM → Evangelische Allianz lobt Kirchentag

Leserbriefe

Sich als Religion gegenseitig kennenlernen und respektieren ist eine löbliche Absicht.- Welche Formen und Möglichkeiten dazu taugen, müsste diskutiert werden.- Auf dem "Markt der Möglichkeiten-Kirchentag" inzwischen vielleicht nicht mehr ganz abwegig.- Ursprüngliche Intention des Kirchentages war, sich seiner christlichen Identität zu vergewissern und glaubensgestärkt zu werden.- Ob dies in der "Verbrüderung" mit dem Islam geschehen sollte, bleibt fraglich.-

Thomas de Maizière hat einen Traum. Er träumt von gemeinsamen Kirchentagen mit Muslimen und anderen Religionen. Ist er ein Träumer – oder muss er eher als Traumtänzer bezeichnet werden? Der Herr Innenminister, ein Mann der „Christlich? Demokratischen? Union“, hat anscheinend keine Ahnung davon, was der Glaube an Christus beinhaltet und für ernste Christen bedeutet.

Thomas de Maizière ist (laut http://wapedia.mobi:80/de/Rotary_International?t), wie kann es auch anders sein, Mitglied in einem „illustren“ (freimaurerischen) Rotary-Club. Diese Tatsache lässt seine Ziele schon erahnen. Zitat Kath.net: "... so finden wir auch in der Gegenwart eine ganze Anzahl von Organisationen, die nach Form und Inhalt, nach Gebrauchtum und Zielsetzung als freimaurerische Seitenzweige ... bezeichnet werden können ... Beschränkt sich die Schlaraffia auf deutschsprachige Mitglieder, so ist der Rotary-Bund zielbewußt auf internationale Verständigung eingestellt." Tatsache ist, dass Muslime in allen Erdteilen fester Bestandteil der rotarischen Welt sind. Bei Rotary werden Weltanschauung, Religion und Ideologie konsequent ausgeblendet. Anders wäre eine weltweite Zusammenarbeit der Gutwilligen gar nicht möglich. Dass dieses Fundamentalisten ein Dorn im Auge ist, kann nicht verwundern. Auch von der katholischen Kirche (und nicht nur dort) wird z.B. Rotary sehr kritisch gesehen, um es höflich zu formulieren … Immer wurden diejenigen, die den Kontakt über Ländergrenzen, ideologische Barrieren, religiöse Exklusivität und politische Verbohrtheit hinweg unter Menschen suchten, verboten, ausgegrenzt oder argwöhnisch beäugt. Das gilt für die Freimaurer, Lions, Rotary und alle Serviceclubs gleichermaßen.

Was sagt nun Gottes Wort zu solchen Träumereien? Jer 23,26 Wie lange soll die falsche Weissagung im Herzen der Propheten bleiben, die betrügerische Weissagung ihres Herzens? Jer 23,27 Haben sie etwa im Sinn, bei meinem Volk meinen Namen in Vergessenheit zu bringen durch die Träume, die sie einander erzählen, gleichwie ihre Väter meinen Namen vergessen haben über dem Baal? Jer 23,28 Der Prophet, der einen Traum hat, erzähle den Traum; wer aber mein Wort hat, der predige mein Wort wahrhaftig! Was hat das Stroh mit dem Weizen gemein? spricht der HERR.